Fotobücher und Bücher über Fotografie. Neuerscheinungen und Fotobuch-Klassiker. Jeden Monat neu stellen wir Ihnen hier unsere Empfehlungen vor.
Wolfgang Kemp stellt in diesem Buch einen Wendepunkt in der Entwicklung des Mediums Fotografie vor. In den 1850er Jahren gibt es technische Fortschritte, Fotografie wird zum Massenmedium und zum Ausstellungsobjekt. Praktiker und Liebhaber erweitern die Themenvielfalt [...]
Das Buch 'Contessa di Castiglione' fällt in eine erste Hochphase des Mediums der Fotografie wie auch der der Bildband 'Olympe Aguado – Fotografie am Hof Napoleons III.' In beiden Büchern wird die Selbstdarstellung am Hof von Kaiser Napoleon III., ein Gesellschaftsbild des „Second Empire“, gezeigt. Eine der Protagonistinnen ist die dem italienischen Hochadel entstammende Contessa di Castiglione
„Secret of Light“ ist die Werkmonografie, auf die Ralph Gibson (* 1939) seit den 1970er Jahren hingearbeitet hat, um seine Werkserien in adäquater Weise, passend zu seinen fotografischen Intensionen zu präsentieren. Man merkt diesem Buch an, dass Sabine Schnakenberg (Herausgeberin) es in Konzeption und Realisation mit dem Fotografen Ralph Gibson entwickelt hat, so dass ein in sich schlüssiges Buch zu der Entwicklung von Ralph Gibsons Fotografie entstanden ist.
Das Buch „Frames of Reference“ der Fotografin Lucinda Devlin (*1947) ist eine Werkmonografie, die es in Europa erstmalig möglich macht, Devlins Werkserien umfassend im gegenseitigen Vergleich zu betrachten. Es ist erkennbar, dass sie sich an Walker Evans mit ihrem kritischen Blick auf spezifische Phänomene der amerikanischen Kultur und deren Entwicklungen orientiert und es wird dezidiert deutlich, dass sie eine wichtige Vertreterin der „New-Color-Photography“ ist.
Das Buch „Voyages de mémoire“ (Erinnerungsreisen) des Fotografen Patrick Zachmann (* 1955) hat eine sehr interessante Konzeption. Es verbindet das jüdische Gedenken an die Shoa mit einem weltweiten Erinnern an Vertreibung und Genozid. So setzt er sich ab den 1970er-Jahren mit dem jüdischen Leben in Frankreich und dessen Facetten von streng orthodox bis säkular auseinander.
Der 1950 in Innsbruck geborene Theater- und Filmregisseur Erich Hörtnagl ist immer wieder auch als Photograph tätig. In seinem Buch „To be a Man“ zeigt er in schwarzweißen Photographien die ganze Bandbreite männlicher Personen. Diese reicht von Bikern und Drag Queens bis zu Mönchen in Myanmar, von türkischen Bauchtänzern bis zu Tiroler Trachtlern.
Als Meister des graphischen Genres verlegt der Photograph Michael Flomen seine Dunkelkammer unter den freien Himmel. Ohne Kamera, allein im Einvernehmen mit der Natur, entstehen dort seine großformatigen avantgardistischen Photogramme. Von den Großstädten bis zur Wildnis Nordamerikas verfolgt die Monographie mit 182 Bildern und acht kritischen Essays internationaler Fachleute den Entwicklungsweg seiner einzigartigen Vision.
Seit knapp 50 Jahren zieht sich das Thema Mode wie ein roter Faden durch das Schaffen der US-amerikanischen, 1954 in Glen Ridge geborenen Künstlerin Cindy Sherman, die sich konzeptuell mit Fragen der Identität, Rollenbildern und Körperlichkeit beschäftigt. Das Buch „Anti Fashion“ beleuchtet ihr photographisches Werk jedoch aus einer neuen Perspektive, wobei vor allem ihr Wechselspiel zwischen Mode und Kunst deutlich wird.
Der Photograph Stephen Wilkes hat es sich zur Aufgabe gemacht, berühmte Orte, Küsten, Plätze und Landschaften der Welt mit all ihren Details und Ereignissen zu erfassen. Dazu hat er im Laufe der Jahre eine aufwändige Technik der Panoramaphotographie entwickelt [...]
Die aktuellen Ausstellungen von Uwe Steinberg und Dirk Vogel setzen sich beide mit den Bürgern der ehemaligen DDR auseinander. Steinberg zeigt das Alltagsbild der Bürger*innen in Berlin (Ost, 1963-1983) und Vogel diese Bürger*innen an dem Orten Ihrer Stasihaft in Berlin-Hohenschönhausen.
Aktuell werden die Ausstellungen von Dirk Vogel (*1969, DGPh) und Uwe Steinberg gezeigt, die sich beide mit den Bürgern der ehemaligen DDR auseinandersetzen. Vogel zeigt die Bürger*innen an den Orten ihrer Stasihaft in Berlin-Hohenschönhausen und Steinberg das Alltagsbild der Bürger*innen in Berlin (Ost, 1963-1983). So entstehen für den Betrachter zwei gänzlich unterschiedliche Seiten des gleichen Staates.
Die Fotografin Sarah Caron hat einen besonders intensiven Blick auf Pakistan, da sie seit 2008 jeweils die Hälfte des Jahres im Land lebt und es mit ihrem journalistischen Instinkt erforscht. So hat sie das Land in all seinen Facetten erlebt und in ihren Reportagen einen Spannungsbogen von den Regionen der gefährlichen Stammesfürsten bis zu den Laufstegen der Haute Couture in Karatschi gespannt.
Das Buch 'Generative Systeme' und die Ausstellung in Würzburg zeigen Werkserien aus den wichtigsten Arbeitsgebieten und Schaffensperioden von Prof. Gottfried Jäger (*1937), der mit der „Generativen Fotografie" einen Beitrag zur ungegenständlichen Fotografie geleistet und diesen auch als Lehrer an der FH Bielefeld an die folgenden Fotografen*innen-Generationen weitergegeben hat.
In eindrucksvollen Farbfotografien wird eine karge markante Landschaft gezeigt, die uns mit dem Ararat als Ankerplatz der Arche Noah bekannt ist. Der Betrachter ist irritiert was faszinierender ist die frühe Christliche Architektur der Kirchen und Klöster oder die sie umgebende grandiose Gebirgslandschaft in der die Kirchen und Klöster wie Monolithe verortet sind.
Die fotografische Werkserie von Corina Gertz „Das abgewandte Porträt“ ist konzeptionell und stilistisch genau auf das Thema „traditionelle Trachten“ ausgerichtet.
Internationale Photoszene
Das Magazin L. Fritz & Renate ist die Festival Edition 2023 und erscheint mit einem Nachruf auf Renate Gruber, die nach dem Tode ihres Mannes weiterhin eine große Unterstützerin und Mäzenin der Fotografie war.
Hrsg.: Peter Walther
Historische botanische Blaupausen einer Pionierin
Als erste Frau, die das noch junge Medium der Photographie wissenschaftlich nutzte, fing Anna Atkins (1799 – 1871) die Zartheit von Algen und Farnen in Bildern ein. Sie gilt heute als eine der Pionierinnen der Photographie des 19. Jahrhunderts.
Sandra Lüpkes, Autorin zahlreicher Romane, Sach- und Drehbücher, verwebt in ihrem im Rowohlt-Verlag, Hamburg, erschienenen Buch unter dem Titel „Das Licht im Rücken“ am Beispiel der Industriellenfamilie Leitz in Wetzlar Authentisches und Fiktives zu großen Geschichten.