Frida Orupabo erhält den „SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie 2025“
Der Preis ist mit 15.000 Euro, einer großen Werkschau im Sprengel Museum Hannover und einer Publikation dotiert. Die norwegische Künstlerin erhält den Preis für ihre beeindruckenden fotografischen Collagen, in denen sie in besonderer Weise Fragen von Identität, Rasse, Geschlecht und der sexualisierten Ausbeutung und Objektivierung schwarzer Körper nachgeht. Frida Orupabo erschafft durch künstlerische Manipulation neue Narrative und emanzipiert ihre vornehmlich weiblichen Figuren.
Aus der Jurybegründung: „In der Auseinandersetzung mit den schmerzhaften Fehlstellen visueller Überlieferungen und ihren komplexen, auf Aufklärung zielenden Bildfindungen, in denen die Gewalttätigkeit tradierter Blickregime zur Anschauung gebracht wird, nimmt Frida Orupabo in der Fotografie der Gegenwart eine sehr besondere Rolle ein. Die Entscheidung der Jury für Frida Orupabo erweitert das Spektrum der bisherigen SPECTRUM-Preisträger*innen um eine weitere, äußerst markante, künstlerisch herausragende Position.”
Die Soziologin und Künstlerin Frida Orupabo wurde 1986 geboren und wuchs in einem kleinen norwegischen Ort auf. Heute lebt und arbeitet sie in Oslo. Ihre Arbeiten sind in renommierten Sammlungen vertreten und werden international in Ausstellungen präsentiert. Das Sprengel Museum Hannover wird die Künstlerin vom 5. April bis 20. Juli 2025 mit der zum Preis gehörenden SPECTRUM-Ausstellung vorstellen. Die Preisvergabe findet im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 4. April 2025 um 19:00 Uhr statt.
Der Jury des SPECTRUM-Preises 2025 gehörten an: Lavinia Francke (Stiftung Niedersachsen), Gabriele Schor (SAMMLUNG VERBUND, Wien), Inka Schube (Sprengel Museum Hannover), Christoph Wiesner (Direktor des Fotofestivals „Les Rencontres Internationales de la photographie d’Arles”) und Franciska Zólyom (Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK), Leipzig).
Der SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie wird alle zwei Jahre von der Stiftung Niedersachsen an herausragende zeitgenössische Fotokünstler*innen vergeben. Ausgezeichnet wurden bislang Adrian Sauer (2023), Zanele Muholi (2021), Fiona Tan (2019), Rineke Dijkstra (2017), Hannah Collins (2015), Boris Mikhailov (2013), Bahman Jalali (2011), Helen Levitt (2008), Martha Rosler (2005), Sophie Calle (2002), John Baldessari (1999), Thomas Struth (1997) und Robert Adams (1994). Der Name SPECTRUM verweist dabei auf die hannoversche Photogalerie SPECTRUM (1972-1991), eine der ersten Fotogalerien in Europa und Ursprung der Fotoabteilung des Sprengel Museum Hannover.
Die Stiftung Niedersachsen stärkt als Landeskulturstiftung durch die Förderung gemeinnütziger Projekte die Vielfalt der Kultur in Niedersachsen und trägt zur Profilierung des Kulturstandortes bei. Pro Jahr fördert die Stiftung rund 200 Projekte und ist selbst operativ tätig.