© Joanna Piotrowska
© Joanna Piotrowska

Die Jury für die Vergabe des diesjährigen Camera Austria-Preises für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz, bestehend aus Orit Gat, Freie Kunstkritikerin, London, Mitch Speed, Freier Kunstkritiker, Berlin, Nadine Weixler, Künstlerin und Obfrau des Fotohof Salzburg, Koshik Zaman, Kunstkritiker und Redakteur C-print. A journal about contemporary art, Stockholm, und Christina Töpfer, Vorstandsvorsitzende des Vereins Camera Austria, hat den Preis einstimmig der Künstlerin Joanna Piotrowska zuerkannt.

Die Jury begründet die Vergabe des Preises wie folgt: »Die Jury des diesjährigen Preises reagiert mit ihrer Entscheidung auf das Talent der Künstlerin, das Unheimliche, das unserem Verhältnis zu unseren Körpern, zu Architektur und zueinander innewohnt, herauszuarbeiten. Mit ihrer charakteristischen und unverwechselbaren visuellen Sprache lassen Piotrowskas Bilder die Erfahrung von Fotografie befremdlich werden – eine Fähigkeit, die in Anbetracht ihrer gekonnten Verwendung des Mediums umso mehr hervorzuheben ist. Darüber hinaus ist die Spannung hervorzuheben, die durch Piotrowskas Schwarz-Weiß-Bilder und deren einfallsreiche Installationstechniken hervorgerufen wird, welche die Erfahrung der Fotografien mithilfe von Farbe kontinuierlich in neue und unerwartete Zusammenhänge bringt. Bei der Entscheidung über die Zuerkennung des Preises legte die Jury besonderen Wert auf den Einfluss, den dieser auf die weitere Praxis und Karriere der Preisträgerin haben wird. Wir freuen uns darauf zu sehen, wie die durch den Camera Austria-Preis für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz 2023 einhergehende Förderung und Anerkennung neue Kapitel in Piotrowskas bereits jetzt bemerkenswertem Œuvre erschließen werden.«

Zur Preisträgerin:

Joanna Piotrowska

Joanna Piotrowskas Arbeit wurde in Camera Austria International Nr. 146/2019 zusammen mit einem Text von Alexander García Düttmann publiziert.

Joanna Piotrowska (geb. 1985 in Warschau, PL, lebt und arbeitet in London, GB), untersucht die conditio humana durch performative Akte und die Konstruktion verschiedener »sozialer Landschaften«, dabei verwendet sie Fotografie, Performance und Film. Einzelausstellungen inkludieren: Entre nous, Le Bal, Paris (FR, 2023); Sub Rosa, mit Formafantasma, Phillida Reid, London; Sleeping Throat, Bitter Thirst, Kestner Gesellschaft, Hannover (DE, 2022); Thump, Museum Insel Hombroich (DE, 2021); FROWST, Zachęta National Gallery of Art, Warschau (2020); Stable Vices, Kunsthalle Basel (CH) und All Our False Devices, Tate Britain, London (2019). Piotrowskas Arbeiten wurden in der Ausstellung The Milk of Dreams bei der Biennale von Venedig (IT, 2022), in Manifesto Of Fragility im Rahmen der 16. Biennale von Lyon (FR, 2022) sowie in We don’t need another Hero bei der 10. Berlin Biennale (DE, 2018) gezeigt. Ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen, unter anderem Museum of Modern Art, New York (US); Centre Pompidou, Paris, und Tate, London.

Der Camera Austria-Preis für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz ist mit € 15.000,– dotiert und wird seit 1989 von der Stadt Graz alle zwei Jahre an eine*n Künstler*n vergeben, die*der einen beachtenswerten Beitrag in der Zeitschrift Camera Austria International publiziert und einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Fotografie geleistet hat.

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