Helga Paris (DGPh-Kulturpreisträgerin 2019) erhält den diesjährigen Kunstpreises des Fotografie-Forums.
Die Fotografin gilt als eine der wichtigsten fotografischen Stimmen der DDR. Beeinflusst von Film, Malerei und Theater hielt sie zunächst im Stadtteil Prenzlauer Berg Nachbar*innen, Arbeiter*innen und bekannte Gesichter des Viertels fest. Den Porträtierten begegnete sie dabei stets auf Augenhöhe, was den Motiven eine intensive Nahbarkeit verleiht. Auf ihren späteren Reisen nach Siebenbürgen, Georgien, Moskau oder New York verstand sie es ebenso einfühlsam besondere Momente mit der Kamera festzuhalten, die noch heute berühren und zum Nachdenken anregen. Ihre Fotografien fertigte sie stets im kontrastreichen Schwarz-Weiß an, denn „Schwarz-Weiß, das ist an sich schon etwas Künstlerisches. Das ist ja schon eine Abstraktion von den Farben, und nur die Proportion und die Komposition zählen. Außerdem prägen sie sich besser ein als Farbfotos“, so die Künstlerin.
Helga Paris verstarb im Februar dieses Jahres im Alter von 85 Jahren, weshalb der Preis im September posthum verliehen wird. Um das besondere Lebenswerk der Künstlerin zu ehren, fördert das Fotografie-Forum die dritte Auflage ihres Bildbandes „Diva in Grau. Häuser und Gesichter in Halle“. Die Publikation erschien 1991 erstmalig, zuvor war sie von den staatlichen Behörden der DDR verboten worden, weil sie den baulichen Verfall der Stadt dokumentierte. Die Neuauflage erscheint im Mitteldeutschen Verlag und wird auf der Frankfurter Buchmesse erstmals vorgestellt.
Die Preisverleihung findet zur Vernissage der Ausstellung am 25.09.2024 statt. Entgegennehmen wird den Preis Jenny Paris, die sich als Tochter für das Archiv der Künstlerin verantwortlich zeichnet.
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