Der Hansel-Mieth-Preis 2024 geht an Christoph Reuter (Text) und Johanna-Maria Fritz (Fotos) für ihre Reportage „Die letzten Bestatter von Bachmut“, erschienen im Spiegel. Sie erzählt die Geschichte von sechs Männern und zwei Frauen, Angestellten des städtischen Bestattungsunternehmens, die in Bachmut ausharren. In der Frontstadt, Anfang 2023 aufgerieben zwischen russischen Angriffs- und ukrainischen Verteidigungsgefechten, gibt es weder Wasser noch Gas noch Strom. Doch „gestorben wird ja weiterhin“, wie einer der Bestatter lapidar sagt. Und so versuchen die acht, die Toten der sterbenden Stadt zu bergen und zu bestatten.
Die Begründung der Jury: „Der Tod in der Ukraine ist kein Nischenthema. Die Toten zu identifizieren und die Personalpapiere zu besorgen, um sie in Würde zu beerdigen, ist eine Herkulesaufgabe. Christoph Reuter und Johanna-Maria Fritz haben die Bestatter bei ihrer lebensgefährlichen Arbeit begleitet. Ein Stück, das lange im Gedächtnis bleibt, eine echte Reporter-Teamleistung: Bilder und Text spielen zusammen. Eine Geschichte, die im Kleinen das Beharrungsvermögen der Menschen von Bachmut erzählt, den alltäglichen Wahnsinn der Belagerung.“ [...]
Der Hansel-Mieth-Preis wird am 19. Juni 2024 um 19 Uhr im Rathaus Fellbach (bei Stuttgart) verliehen. Festrednerin ist Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von Correctiv.
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