KI-basierte Verfahren zur Bildgenerierung und ihre Auswirkungen auf die Fotografie beschäftigen die DGPh sehr intensiv. Begonnen hat es mit einer gewissen Euphorie über die neuen Möglichkeiten der Bilderstellung und im Januar 2023 mit einem mehrteiligen Workshop von und mit Boris Eldagsen, inzwischen ein internationaler Star der KI-Kunstszene.
Uns war bald klar, dass erheblicher Informations- und Diskussionsbedarf entsteht. „KI Bildgeneratoren - Bedrohung oder Chance?“ fragte beispielsweise Rechtsanwalt Sebastian Deubelli in einem Webinar und ebenfalls im April fand das Expertengespräch der Sektion Bildung zu diesem Thema statt (beides in der DGPh Mediathek.)
Zwei Talkrunden drehten sich um die Konsequenzen dieser Entwicklung, um die Veränderung im Bildermarkt: ein Online-Gespräch der Sektion Kunst, Markt und Recht (Mediathek) und eine Podiumsdiskussion auf der Photopia in Hamburg. Eine wertvolle Handreichung für Berufsfotograf*innen ist der von Freelens erstellte Leitfaden mit Hinweisen, welche Optionen Berufsfotografinnen haben und wahrnehmen sollten.
Unter der Schirmherrschaft der DGPh stand auf der Photopia ein ganzer Thementag „KI in der Fotografie“. Generative KI bedeutet jedoch nicht nur Innovation und technischen Fortschritt, sondern birgt ernste Gefahren für den demokratischen Gesellschaftsdiskurs.
Den Gefahren und Problemen widmet sich die Arbeitsgruppe technischer Fortschritt im Deutschen Fotorat. Unter Beteiligung der DGPh hat der Deutsche Fotorat im April ein Positionspapier erarbeitet, das an die Bundestagsabgeordneten der Ausschüsse für Kultur und Medien, Digitales, Angelegenheiten der Europäischen Union, Recht sowie den Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung versendet wurde. Wir fordern als DGPh und im Fotorat beispielsweise auch klare Regeln für Fotowettbewerbe. Und ganz aktuell warnt der Fotorat vor irreführendem Bildmaterial in der Berichterstattung über Kriegsgeschehen.
Gesellschaftspolitisch relevante Themen erhalten mehr Aufmerksamkeit in den Kreisen der Politik, seit der Fotorat in den Kulturrat aufgenommen wurde. Davon profitieren die klassische Fotografie und Fotokultur, seit der Popularisierung der KI-Bildgeneratoren ein mehr denn je schützenswertes Gut.