Peter Magubane, Dr.-Erich-Salomon-Preisträger von 1986, verstarb am 1. Januar 2024 im Alter von 91 Jahren, wie seine Tochter, Fikile Magubane, bekannt gab.
Peter Sexford Magubane wurde am 18. Januar 1932 in Vrededorp, Johannesburg, geboren. Er dokumentierte die Apartheid-Ära ab den 1950er Jahren als Fotojournalist, wurde dabei immer wieder angegriffen und verprügelt, war 586 Tage in Einzelhaft und hatte unter dem weißen Regime fünf Jahre lang Arbeitsverbot. Ab 1967 arbeitete Magubane für die Rand Daily Mail, 1978 wurde er freier Fotograf beim Time Magazine. Von 1990 bis zur Präsidentschaftswahl 1994 war er der offizielle Fotograf Nelson Mandelas, dann arbeitete er für Organisationen wie die Vereinten Nationen. Er veröffentlichte 17 Bücher.
I used my camera as a gun. I did not want to carry a gun, and kill people. I used my camera as a weapon, and I think I was very successful.
Als schwarzer Fotograf war er größeren Risiken als seine weißen Kollegen ausgesetzt und erfand daher Möglichkeiten, unbemerkt zu arbeiten. Legendär ist seine Methode, die Kamera in einem Laib Brot zu verstecken und so zu tun, als esse er (im Video nachgestellt zu sehen). Zum gleichen Zweck der Tarnung seiner Leica 3G nutzte er eine Bibel oder einen leeren Milchkarton.
1956 sah er eine schwarze Frau, mutmaßlich ein Kindermädchen, mit einem Kind. Das Mädchen saß auf der Seite der Bank, auf der „Nur für Europäer“ stand. Die Nanny war auf der anderen Seite. Das Motiv wurde weltweit gedruckt und damit Magubanes bekanntestes Bild. „Als ich ‚Europeans only‘ sah, wusste ich, dass ich mich mit Vorsicht nähern musste“, sagte Peter Magubane 2015 dem Guardian. „Aber ich hatte keine lange Brennweite, also musste ich näher herangehen. Ich interagierte jedoch nicht mit der Frau oder dem Kind. Ich bitte nie um Erlaubnis beim Fotografieren.“
Peter Magubane und andere schwarze Journalisten wurden fast fünf Monate lang für die Soweto-Berichterstattung verhaftet. Während der Zeit im Gefängnis brannte sein Haus ab. Trotzdem hat er nie daran gedacht, sein Land zu verlassen. Der Kampf gegen die Apartheid, erklärte er, müsse von den Menschen erzählt werden, die betroffen sind. „Ich wollte mit meiner Kamera als Waffe kämpfen. Ich wollte aber niemanden töten. Ich wollte die Apartheid töten.“ (mm)