Am 16. Juli 2021 feiert Prof. F.C. Gundlach, ein wichtiger Protagonist der Modefotografie und DGPh-Kulturpreisträger 2001, seinen 95. Geburtstag.
Die Fotografie hat F.C. Gundlach ein Leben lang begleitet, als Fotograf, Galerist, Sammler, Ausstellungsmacher, Lehrer, Museumsdirektor, Stifter und Förderer. F.C. Gundlach war immer aktiv: als Produzent renommierter internationaler Ausstellungsprojekte, als Förderer junger Fotografietalente und Bewahrer außerordentlicher fotografischer Nachlässe, als Berater und Visionär mit besonderem Fokus auf das Medium Fotografie. 2001 wurde er für seine herausragenden Leistungen mit dem Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet.
F.C. Gundlach, geboren am 16. Juli 1926, ist wohl einer der bekanntesten Modefotografen der deutschen Nachkriegsära. Viele seiner Bilder sind heute längst als Ikonen im kulturellen Bildgedächtnis verankert.
Nach einer fotografischen Ausbildung in Kassel arbeitete er zu Beginn seiner Karriere viel für Illustrierte wie die Deutsche Illustrierte, Quick oder Stern. 1950 reiste er das erste Mal nach Paris. Homestories von Filmstars und erste Modebilder der Pariser Haute-Couture entstanden. Doch auch im Deutschland der Nachkriegszeit erlebten die Mode und die Modefotografie eine Zeit der Blüte. Die elegante Zeitschrift Film und Frau wurde 1954 zum größten Auftraggeber für F.C. Gundlach.
Ein Exklusiv-Vertrag mit der Lufthansa eröffnete F.C. Gundlach 1956 die ganze Welt. Neben Modeaufnahmen entstanden bald auch Reise- und Architektur-Reportagen. Ab 1963 fotografierte F.C. Gundlach im Rahmen eines Exklusiv-Vertrags für die Brigitte und begann, die junge und frische Prêt-à-porter zu featuren. Mit Erfolg: bis 1989 fotografierte er insgesamt mehr als 160 Titelcover und über 5.000 Seiten im redaktionellen Modeteil der Brigitte, des wichtigsten Mode- und Lifestyle-Magazins in Deutschland.
F.C. Gundlachs Einsatz für die Fotografie erstreckte sich auf viele Aspekte des Mediums. Bereits 1967 gründete er das Unternehmen Creative Colour in Düsseldorf, 1971 folgte mit PPS. Professional Photo Service in Hamburg ein weiteres Dienstleistungsunternehmen für professionelle Fotografen. 1975 eröffnete er die damit einhergehenden Galerien in Düsseldorf und Hamburg. Sie zählten zu den ersten Galerien für Fotografie in Deutschland. Hier zeigte er mehr als 140 Ausstellungen international bedeutender Fotografen und Künstler.
Mit Beginn der 1980er Jahre konzentrierte sich F.C. Gundlach zunehmend auf das Sammeln fotografischer Werke und die Konzeption fotografischer Museumsausstellungen und Buchpublikationen sowie die Lehre. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen wie die Verleihung der Ehrenprofessur der HfbK Hamburg, des Bundesverdienstkreuzes und des Henri Nannen Preises zeugen von der Wertschätzung seiner Bemühungen um das Medium Fotografie.
Eine Ausstellung in der Elbschloss Residenz, Hamburg, würdigt ihn und zeigt eine bislang unbekannte Seite von ihm:
F.C. Gundlach bei der Arbeit, als Stylist und Choreograph seiner Models, auf dem Boden liegend fotografierend, als Entdecker und Abenteurer auf fremden Kontinenten. Die Kamera immer an seiner Seite. Ein Leben für die Fotografie.
„F.C. Gundlach at Work“, 18.07. bis 17.10.2021, Elbschloss Residenz, Eingang Elbschlossstraße 11, 22609 Hamburg