Hansi Müller-Schorp, DFA Tagung, 2011. © Dorothea Cremer-Schacht
Hansi Müller-Schorp, DFA Tagung, 2011. © Dorothea Cremer-Schacht

Die Sachfotografin und Fotokünstlerin Hansi Müller-Schorp feiert am 18. Juni ihren 95. Geburtstag.

Hansi Müller-Schorp gehört zu den wenigen Frauen, die sich in der jungen Bundesrepublik in dem schwierigen Metier der Sach- und Werbefotografie behauptet haben. Bis in die frühen 1990er-Jahre hat sie sich mit gestalterisch und technisch perfekten Arrangements von Industrie- und Wohndesign um dieses Genres verdient gemacht.

Ihr Markenzeichen sind unkomplizierte, doch eigenwillige bildgestalterische Lösungen, die auf strenger, schmuckfreier Gestaltung basieren. Mit einer ausgefeilten Lichtregie schuf sie formvollendete Kompositionen von Porzellan oder Möbeln, die über eine Dokumentation hinausweisen. Die Produkte der Auftraggeber nutzte sie auch für ihre frei gewählten Themen. Hier ging sie spielerischer vor und reduzierte die Gegenstände auf Formen und Linien voller Poesie bis hin zu surreal anmutenden und irritierenden Fotografiken.

Müller-Schorp ging bei dem legendären Altmeister der Sachfotografie Willi Moegle in die Lehre. Nach langjähriger Tätigkeit als Assistentin und Leiterin führte sie nach seinem Tod das „Atelier für Fotodesign“ weiter fort. Aufbauend auf Moegles visueller Grundauffassung, entwickelt sie einen ausdrucksstarken Stil, der in seiner poetischen Ausrichtung für die Dinge des Alltags einzigartig erscheint.

1966 wurde Hansi Müller-Schorp in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen. Am 18. Juni 2022 wird sie 95 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich. (© Dorothea Cremer-Schacht)

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