Rüdiger Glatz - Selbstporträt
Rüdiger Glatz - Selbstporträt

Rüdiger Glatz ist Künstler mit Fokus auf konzeptionellen Portraits, welche meist fotografischer Natur sind. Er ist außerdem Geschäftsführer der IMAGE AGENCY GmbH, einer Agentur für Kommunikation, unter deren Dach er auch kommerziell in den Bereichen Portrait, Reportage und Architektur als Fotograf tätig ist. Glatz war von 2011 bis 2013 Mitglied im Vorstand der Sektion Bild und ist seit 2015 Kassenprüfer der DGPh.

 
1. Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

Ich bin mit der Fotografie zwar gross geworden und stand bereits mit 7-8 Jahre mit ihm in der Dunkelammer meines Vater, habe sie jedoch erst 2000 im Alter von 24 Jahren für mich gefunden. Die Jahre zuvor war ich als Graffiti-Writer aktiv und hatte aufgrund meines persönlichen  Bedarfs an Sprühdosen 1993 mit dem Handeln dieser begonnen. Der Handel entwickelte sich recht schnell so gut, dass der ursprüngliche Sinn und Zweck dieses Geschäfts in Hintergrund geriet, da bei Arbeitstagen von 12-14 Stunden einfach keine Zeit mehr war selbst zu sprühen. 2000 suchte ich gezielt nach einem Medium um mich persönlich auszudrücken, das ich in meinen Alltag implementieren konnte und fand die Kamera.

2. Welcher Bereich der Fotografie ist aktuell am wichtigsten für Sie?

Der fotografische Umgang mit meinem Alltag und das freie fotografische Beleuchten von Themen die mich faszinieren.

3. Welches fotografische Projekt würden Sie in Zukunft gerne umsetzen?

Aktuell arbeite ich an über 10 Serien parallel und mein Ziel ist es, in den kommenden Jahren einige von ihnen abzuschließen, Bücher zu publizieren und auszustellen.

Darunter sind z.B. ein Portrait von Deutschland aus dem Zugfenster, an dem ich seit 2009 arbeite, ein Portrait der weltweiten Graffiti-Szene, an dem ich von 2003 bis 2012 intensiv gearbeitet habe, ein Portrait der Welt der Mode, an dem ich seit 2009 intensiv arbeite und ein düsteres Porträt des Schwarzwalds. Hinzu kommt eine fotografische Hommage an Pier Paolo Pasolini und ich habe das Gefühl, dass ich in den kommenden Monaten auch an einer mystischen Serie in und über Peru und an einer Serie über Rom arbeiten werde.

4. Nennen Sie uns zwei bis drei Fotobücher oder fotografische Arbeiten, die Sie besonders beeindruckt haben.

Meisterwerke der Fotografie (Bernd Stiegler und Felix Thürlemann, 2011)
Wind und Wasser (Manfred Curry, 1935)
Black Garden (Jason Ezkenazi, 2019)

5. Welche historische Persönlichkeit der Fotogeschichte hätten Sie gerne kennen gelernt?

Schwer zu sagen. Vielleicht ein Abendessen mit John Szarkowski in New York so gegen 1965, ein Mittagessen in New York mit Henri Cartier-Bresson 1947 nach seiner “posthumen” Retrospective im MoMa, einen Sonntag Mittag mit Helmut Newton in Los Angeles so gegen 1990 oder sehr spannend könnte auch ein Nachmittag mit Andre Kertez etwa 1970/75 in Südfrankreich sein.

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