Selbstportrait in einer von Russland gemieteten Kohlebergbaustadt im Norden Norwegens
Selbstportrait in einer von Russland gemieteten Kohlebergbaustadt im Norden Norwegens
1. Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

Ich war ein ungeduldiges Kind. Um die Trockenphase von Uhu zu umgehen, schnitt ich die Ränder von Pflastern ab, um damit Holz zu verbinden. Ich studierte Graphik Design und glaubte Lehrer werden zu sollen, bis mich ein Dozent zum Aufgeben drängte. Ich war der Fotografie längst verfallen, weil man „scheinbar“ schneller zu Ergebnissen kam, als in der Malerei oder der Illustration. Das sollte sich später ändern. Mein Diplom war eine Mischung aus Editorial Design und Fotografie. Ich hatte bereits viel Aufmerksamkeit erhalten und wurde dem Zeit Magazin vorgestellt. Dort begann meine recht steil verlaufende Karriere.

2. Welcher Bereich der Fotografie ist aktuell am wichtigsten für Sie?

Kollagen als Geschichten, die oft mit fotografischem Fremdmaterial bestückt sind und sehr weitwinkelige Porträts. Und künstlerische Auftragsprojekte.

3. Welches fotografische Projekt würden Sie in Zukunft gerne umsetzen?

Viele. Ich werde wieder Bilder mit Frauen machen, obwohl ich kürzlich zu meiner Überraschung feststellen musste, dass ich in meinem Leben sechsundzwanzig mal Männer nackt fotografiert habe.

4. Nennen Sie uns zwei bis drei Fotobücher oder fotografische Arbeiten, die Sie besonders beeindruckt haben.

Die Portraits von Arnold Newman, das Buch THE VALLEY von Larry Sultan und Bilder von Erwin Olaf.

5. Welche historische Persönlichkeit der Fotogeschichte hätten Sie gerne kennen gelernt?

Eigentlich niemanden. Mich haben Werke beeindruckt ! Oft hat man sich nichts zu sagen. Helmut und June Newton hatten ein erotisches Bild von mir in ihrer Küche in Monaco hängen, mit der Widmung „sozusagen von Schwein zu Schwein". Mir hat gereicht, dass er sich gefreut hat.

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