Ulrich Mack, Selbstporträt 2010, Ulrich Mack / Bayerische Staatsbibliothek
Ulrich Mack, Selbstporträt 2010, Ulrich Mack / Bayerische Staatsbibliothek

Das fotografische Gesamtwerk des Fotografen Ulrich Mack  (1934‒2024) geht an die Bayerische Staatsbibliothek (BSB). Es umfasst das fotografische Lebenswerk des renommierten Fotojournalisten mit ca. 115.000 Aufnahmen, darunter Reportagearbeiten für das Wochenmagazin stern, sowie freiberuflich entstandene Langzeitarbeiten. Mit diesem Neuzugang erweitert die BSB als größtes Bildarchiv in öffentlicher Hand in Deutschland ihren zeitgenössischen dokumentarischen Bestand um einen weiteren, herausragenden Teil fotografischen Kulturguts. 
 

John F. Kennedy während seines Deutschlandbesuchs in Köln, 1963, Ulrich Mack / Bayerische Staatsbibliothek

Das Fotoarchiv von Ulrich Mack liegt fast ausschließlich in analoger Form vor. Es besteht aus Schwarz-Weiß- und Farbnegativen, Dias und hochwertigen Fine Art Prints. Die Bayerische Staatsbibliothek wird das Archiv als Ganzes dauerhaft bewahren und schrittweise digitalisieren, um es künftig für Wissenschaft, Kultur und Bildung zugänglich zu machen. Die zeithistorisch ausgerichtete Fotosammlung der BSB erfährt damit eine bedeutende Ergänzung und Erweiterung.

Der 1934 in Thüringen geborene Fotograf wuchs als eines von neun Kindern auf. Zwischen 1953 und 1955 war er Bergmann im Ruhrgebiet, bevor er 1956 sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg begann und dort seinen Weg zur Fotografie fand. Seine berufliche Laufbahn als Reporter begann er in München mit Arbeiten für die Quick und twen. Einen ersten bleibenden Eindruck hinterließ Mack mit seiner Reportage über den Kennedy-Besuch in Deutschland im Juni 1963. Es folgte der internationale Durchbruch mit einer Reportage über Wildpferde in Kenia, für die er 1964 den World Press Photo Award in vier Kategorien erhielt. 1967 wechselte Mack zur Stern-Redaktion nach Hamburg. Ab 1973 war er als freier Fotograf tätig. Er wurde von 1976 bis 1999 als Professor für Fotografie an die Fachhochschule Dortmund berufen und gründete 1977 die jährliche Sommerakademie in der Abbaye du Gard bei Amiens (Frankreich). Parallel dazu widmete sich Ulrich Mack ab 1978 seinen Langzeitprojekten: Zeitlose Landschaftsaufnahmen, die als Dye Transfer Abzüge ihre meditative Kraft entfalten, ebenso wie die Gegenüberstellung von Porträts der Inselbewohnerinnen und -bewohnern von Pellworm und Harkers Island, welche weltweit in Ausstellungen gezeigt wurden. Es folgt eine erste Gastprofessur an der Boston University, worauf sich zwischen 1999 bis 2003 Artist in Residencies anschließen.