Zu den 9. DGPh photosessions lädt die Sektion Bild DGPh-Mitglieder und interessierte Gäste am 21. März 2023 ab 18:00 Uhr herzlich ein. Drei Mitglieder der Sektion stellen sich und ihre Arbeit in einem jeweils etwa 10-minütigen Vortrag vor. Sie zeigen Beispiele ihrer Arbeit und erzählen etwas darüber, anschließend können Fragen gestellt werden. Dauer insgesamt 90 Minuten. Dieses Mal werden Stefan Enders, Hans-Michael Koetzle und Patricia Kühfuss von ihren Projekten berichten.
Stefan Enders führt uns “Weit weg von Brüssel“. Seine siebenmonatige Reise führte ihn 31.000 km entlang der gesamten Außengrenzen der Europäischen Union, mehr als 200 Menschen hat Enders dabei porträtiert.
Stefan Enders studierte zuerst Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, bevor er sich der Fotografie zuwandte. Ihn faszinierte die unausweichliche Nähe zur Realität, die er als Fotograf eingehen musste. Über 20 Jahre lang arbeitete er für internationale Magazine. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet. Von 2005 bis 2022 war er Professor für Fotografie an der Hochschule in Mainz. „Weit weg von Brüssel“ ist für ihn ein sehr persönliches Projekt. „Mit der Kamera wollte ich mich auf eine persönliche Suche begeben: der fotografischen Suche nach meinem Europa.“
Hans-Michael Koetzle, Kurator der Ausstellung, präsentiert uns den Fotografen Horst H. Baumann und sein Werk. Horst H. Baumann (1934 – 2019) zählte zu den Shooting-Stars seiner Generation. Schon in jungen Jahren mehrfach ausgezeichnet, avancierte der Autodidakt ab den 1960er Jahren zu einem in den gedruckten Medien omnipräsenten, höchst erfolgreichen Fotografen. ZEPHYR – Raum für Fotografie in den Reiss-Engelhorn-Museen erinnert noch bis 25.6.23 mit ausgewählten Fotografien aus seinem Lebenswerk an den deutschen Fotokünstler.
1953 wurde er in Ulm/Donau geboren, studierte Germanistik und Geschichte in München, wo er seit 1974 lebt. Er bezeichnet sich selbst als „freier Schriftsteller und Journalist mit Schwerpunkt Geschichte und Ästhetik der Fotografie“. Das unterschlägt seine ungeheure Produktivität: die Deutsche Nationalbibliothek zeigt bei der Eingabe seines Namens rund 100 Bücher oder Buchbeiträge an. Parallel zu seinen Langzeitprojekten publizierte er zudem in der Fachpresse, so in „European Photography“, „Fotogeschichte“ und „Photo Technik International“. Von 1996 bis 2007 war er zudem Chefredakteur des u. a. bei der Society of Publication Designers (New York) mit Gold ausgezeichneten Magazins „Leica World“.
Patricia Kühfuss, *14.09.1988 in Oberndorf am Neckar, lebt und arbeitet in Hannover und Den Haag. Sie hat nach dem Abitur fast Medizin studiert, dann jedoch eine fotografische Laufbahn eingeschlagen — aktuell setzt sie sich mit dem Medium der Fotografie im medizinischen Kontext und dem deutschen Gesundheitssystem auseinander.
In ihren Arbeiten nutzt sie die Vielschichtigkeit der Fotografie als Türöffner, um komplexe soziale Themen in einem kollaborativen Prozess mit den Betrachter*innen auszuleuchten. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für Zusammenhänge zu schaffen sowie Brücken zwischen Akteur*innen zu schlagen , die sonst nur schwer miteinander in Kontakt treten, um so den Status Quo von der Wurzel her zu hinterfragen.
Ursprünglich als Fotojournalistin an der HS Hannover ausgebildet, bewegt sie sich mit ihrem 2022 abgeschlossenen Master an der Royal Academy of Art in Den Haag, NL, an der Schnittstelle zwischen Journalismus und Kunst. Sie wurde unter anderem beim Sony World Photography Awards und dem Lumix Festival für jungen Bildjournalismus ausgezeichnet und wird in ihrer Arbeit von der VG Bildkunst und dem DAAD unterstützt.
Über den nachfolgenden Link können Sie am 21. März an dem Zoom Meeting teilnehmen:
https://us06web.zoom.us/j/87002038771?pwd=M1hWNE1BY1VEZW1SYTJyOGhvT1Jqdz09
Meeting-ID: 870 0203 8771
Kenncode: 370568