„After the exhibition is over you may keep the four pictures for your permanent collection” [Nach der Ausstellung kannst Du die vier Bilder für die ständige Sammlung behalten], schrieb der berühmte Photojournalist Alfred Eisenstaedt (1898–1995) am 21. Juli 1982 an L. Fritz Gruber. Gemeint ist die Ausstellung „Fotografien von DGPh-Kulturpreisträgern“, eröffnet am 18. September 1982 im Studio Dumont in Köln und laut Pressemitteilung ein erstmaliger Einblick in die Sammlung der DGPh.
Eine eigene Sammlung anzulegen, gehörte schon früh zu den Vorhaben der Gesellschaft und wird in den Quellen vielfach in einem Atemzug mit einem zu errichtendem Photomuseum, einem Archiv und einer Bibliothek genannt (vgl. 1951). In der Veröffentlichung, die 1961 anlässlich des 10jährigen Bestehens der DGPh herausgegeben wurde, ist in der Darstellung des Jahres 1954 zu lesen, dass „die ersten Schenkungen für eine Sammlung von Meisterwerken der zeitgenössischen Photographie eingegangen waren“ (vgl. Zehn Jahre Deutsche Gesellschaft für Photographie e. V. 1951–1961, Köln 1961, S. 14). Die Gesellschaft hat seitdem ihr Sammlungsvorhaben verfolgt und so ist im Laufe der Jahrzehnte ein Konvolut von rund 1.700 Photographien entstanden, das 1993 von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, angekauft wurde.
Die breit gefächerte Sammlung spiegelt sowohl die Geschichte der DGPh als auch die der Photographie im 20. Jahrhundert exemplarisch wider. Vielfach haben Werke von Kulturpreisträger*innen und Dr. Erich Salomon-Preisträger*innen Eingang gefunden. Auch in Verbindung mit der eigenen Ausstellungstätigkeit der DGPh rekrutieren sich Teile der Sammlung, wie sich hier am Beispiel von Alfred Eisenstaedt nachvollziehen lässt. Alle vier im Brief des Photographen aufgeführten Motive sind im Kölner Bestand nachzuweisen.
In der Sammlung der DGPh sind Werke von u.a. Herbert Bayer, Kilian Breier, Rosemarie Clausen, Harold Edgerton, Robert Lebeck, Peter Magubane, Man Ray, Albert Renger-Patzsch, August Sander, Fee Schlapper, Otto Steinert, Liselotte Strelow und Ludwig Windstosser enthalten.
Claudia Schubert