Die Gründungsjahre der DGPh waren geprägt durch wichtige Kontakte zur deutschen Photoindustrie und deren technologischen Entwicklungen in den Segmenten Apparate sowie Film und Chemie. Dabei waren es vorrangig AGFA und Kodak, die mit ihren großen Werken in Leverkusen und Stuttgart sowohl fachliche Expertise in die DGPh einbrachten als auch zu ihrer finanziellen Ausstattung nicht unerheblich beitrugen. Über viele Jahre floss in jedem photokina-Jahr eine namhafte Summe in den Etat der DGPh und diente zur Realisierung von Preisverleihungen und anderen Aktivitäten.
Viele Mitglieder der ersten Jahre, die auch Aufgaben im Vorstand der DGPh übernahmen, waren bei führenden Unternehmen angestellt, z. B. bei Leitz, Liesegang, Rollei oder Schneider-Kreuznach.
Die Verzahnung war für beide Seiten gewinnbringend, die DGPh wurde finanziell ermächtigt, z. B. großzügige Preise zu stiften, die Industrie hatte einen Imagegewinn durch das kulturelle Engagement, beide Seiten profitierten vom Wissenstransfer auf Fachtagungen und durch Publikationen.
Schon früh engagierte sich der Verband der Deutschen Photographischen Industrie (heute Photoindustrie-Verband, PIV) für die DGPh. In ihm waren und sind wichtige Unternehmen versammelt, der PIV war Mitveranstalter der photokina, verantwortet viele Aktivitäten zur Photographie und fördert durch Partnerschaften viele Initiativen wie etwa Photofestivals. Bis heute ist der PIV ein wichtiger Partner für die DGPh.
Schon bald aber verlagerten sich große Teile der technischen Forschung und Innovation nach Japan und in weitere asiatische Staaten, die deutsche Photoindustrie verlor an Bedeutung, einige Unternehmen sind heute nicht mehr existent. Mittlerweile sind viele ehemalige photographische Unternehmen nur noch Departments global operierender Konzerne, die Bedeutung der Photosparte wird hier oft sehr unterschiedlich eingeschätzt.
In den 1970er Jahren gelang es, mit der Firma Leica/Leitz eine Kooperation für den Dr. Erich Salomon-Preis einzugehen, nach 2000 wurden CEWE und WhiteWall weitere wichtige Förderpartner, eine institutionelle Förderung war für die DGPh, wie für so viele Vereine, aber nicht mehr zu realisieren. Mit Olympus, der Felix Schoeller Group und Sigma wurden Fördermitgliedschaften vereinbart und für projektbezogene Vorhaben konnten Sponsoren aus der Druckbranche, private Förderer oder auch fachfremde Unternehmen gewonnen werden.
Insgesamt fehlt es der DGPh jedoch an einer belastbaren und kontinuierlichen Zuwendung, die neben den Einkünften aus den Mitgliedsbeiträgen langfristige Vorhaben ermöglicht.
Ditmar Schädel