Sandra Abend (DGPh) und Michael Ebert (DGPh) erhalten für die von ihnen gemeinsam kuratierte Fotoausstellung „20000 Kilometer unter dem Roten Kreuz“, den Castiglione-Preis 2024 des Deutschen Roten Kreuzes. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. September 2024 im Hildener Wilhelm-Fabry-Museum zu sehen.
Der 2023 ins Leben gerufen Castiglione-Preis würdigt die Erforschung und Kommunikation der DRK-Geschichte. Er richtet sich gleichermaßen an geschichtsinteressierte Laien und professionelle Historiker. Arbeiten und Leistungen zur DRK-Geschichte sollen damit sichtbarer und bekannter gemacht werden. Der Preis ist benannt nach dem Nachbarort der italienischen Stadt Solferino, Stätte der gleichnamigen Schlacht von 1859 und Ursprungsort der Rotkreuzidee. Das weniger bekannte Castiglione ist für die Rotkreuzgeschichte von ebenso hoher Bedeutung. Hier waren es vor allem Frauen, die im Sinne Dunants unterschiedslose Hilfe für die Verwundeten leisteten.
Volkmar Schön, Stellvertretende Präsident des Deutschen Roten Kreuzes und Mitglied der Jury begründet die Preisvergabe: „Die Kuratoren der Foto-Ausstellung haben hier ein bisher wenig erforschtes und beachtetes Thema in die Öffentlichkeit gehoben. Am Beispiel von Elisabeth und Walter von Oettingen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in vier Kriegen für deutsche Rotkreuzvereine im Einsatz waren, u.a. im Russisch-Japanischen Krieg 1904/05, befasst sich die Ausstellung mit einer der zentralen Aufgaben des DRK, der Hilfe und Unterstützung bei Kriegen und Katastrophen. Gleichzeitig wird hier erstmals ein bedeutender Foto-Nachlass mit rund 600 hervorragenden Fotos ausgewertet und präsentiert. Überzeugt hat die Jury zudem das breit aufgestellte Begleitprogramm mit Vorträgen, Führungen und einer Publikation, welches verschiedene Aspekte aus unterschiedlichen Perspektiven und mit vielen gegenwärtigen Bezügen aufgezeigt. Auf diese Weise wird eine große Zielgruppe erreicht. Man merkt, dass die Kuratoren viel Herzblut und Arbeit in die Ausstellung gesteckt haben.“
Der Castiglione-Preis wird jährlich zwei Mal vergeben. Er ist mit je 1.500 Euro und einer vom Bildhauer Bruno Raetsch erschaffenen Bronzestatue dotiert. Sie zeigt eine kraftvoll gestaltete Szene einer Frauenfigur, die einen Verwundeten stützt. Als Inspiration diente dem Künstler ein Denkmal in Castiglione, das den „Donne Eroiche“, den heldenhaften Frauen, gewidmete ist. Bruno Raetschs Skulptur ist das ausdrucksstarke Symbol der Idee, die mit dem Castiglione-Preis verbunden ist: Aus der Geschichte heraus die Zukunft gestalten.
Die Verleihung des Preises wird im Februar 2025 erfolgen.