Die Sektion Geschichte und Archive der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) hat 2016 und 2018 ein Stipendium zur Geschichte des deutschsprachigen Fotobuchs vergeben.
Mit diesem Stipendium sollte die historische Erforschung aller Aspekte der Fotopublizistik als Teil der allgemeinen Fotogeschichte besonders gefördert werden. Das Stipendium geht auf die Initiative und ein Legat des international renommierten Designers, Kurators, Sammlers und Fotografie-Förderers Manfred Heiting (DGPh) zurück.
Ziele
Bereits unmittelbar nach der Erfindung der Fotografie wurde versucht, deren Bilder im Druck zu vervielfältigen, um sie dauerhaft bewahren und zugleich breiten Bevölkerungsschichten zugänglich machen zu können. Um 1895 gelang endlich die Vereinigung von Fotografie und Druckerpresse, was weit reichende Folgen nicht nur für die Produktion fotografisch illustrierter Bücher, sondern auch für die fotografische Praxis selbst hatte. Ungeachtet der engen Verknüpfung der Geschichte der Fotografie mit der ihres Druckes begann jedoch erst in den letzten Jahren eine Intensivierung der Beschäftigung mit verschiedenen Facetten des fotografisch illustrierten Buches.
Durch das DGPh-Stipendium zur Geschichte des deutschsprachigen Fotobuchs möchte die Deutsche Gesellschaft für Photographie an neuere Ansätze zur photo-, technik-, kultur- und/oder wissenschaftshistorisch bzw. medien- und buchwissenschaftlich orientierten Aufarbeitung des gesamten Spektrums der Produktion, Distribution und Rezeption des photographisch illustrierten Buches anknüpfen und gezielt Forschungen auf diesem Gebiet anregen, unterstützen und öffentlich zugänglich machen. Hierzu sind Forscher*innen aller Wissenschaftsdisziplinen aufgerufen.
Denkbar ist etwa die Bearbeitung folgender und verwandter Themenfelder:
• Geschichte photomechanischer Druckverfahren sowie der dazugehörigen Industrien (Druckereien/Graphische Kunstanstalten/Klischeefabriken, Papierhersteller, Druckmaschinenbauer) im späten 19. und 20. Jahrhundert
• Geschichte fotografischer Verlag
• Die/der Fotograf*in und „ihr/sein“ Buch – Zum Verhältnis von Fotograf*innen und Verleger*innen als Bilderlieferant*innen und Bilderverwerter*innen
• Themen von Fotobüchern, Bildbandreihen / thematische Analysen
• Einfluss der (gedruckten) Fotografie auf die wissenschaftliche Methodik in Geistes- und Naturwissenschaften
• Das Bildarchiv der Autor*innen / Das Bildarchiv von Verlagen als universeller Fundus von Fotografien für Publikationen
• Bibliografische Studien.
Die Forschungen sollten sich schwerpunktmäßig auf die Geschichte photographisch illustrierter Bücher in Deutschland im 20. Jahrhundert richten, beginnend etwa 1895 mit der Etablierung der Autotypie. Die besondere Position Deutschlands in der Entwicklung von Fototechnik, Film- und Fotochemie, Drucktechnik, Druckpapieren, Verlagswesen und Buchhandel, Presseagenturen, Fotoästhetik und berufsständischen Organisationen wäre an exemplarischen Ausschnitten herauszuarbeiten, um sie im internationalen Diskurs stärker sichtbar zu machen.
Bisher wurden ausgezeichnet
Jahr | Name |
---|---|
2015 | Mareike Stoll |
2013 | Julia Catherine Berger |