Die Tagungen der Sektion Medizin- und Wissenschaftsphotographie hatten 1996–2011 den Titel „Quo Vadis? Photographie in Medizin und Wissenschaft“. Von den Tagungen bis 2001 liegen Tagungsbände vor.
Die Sektion Medizinische Photographie wurde 1957 gegründet und der damalige Stellvertreter und spätere Sektionsvorsitzender Dr. Heinz Orbach richtete bis 1983 viele Tagungen aus, z.B. 1960 in Düsseldorf den 1. Internationalen Kongress für medizinische Photographien und Kinematographie mit 800 Teilnehmern aus 29 Ländern.
1993 verlieh die DGPh den Kulturpreis an Dr. Lennart Nilsson (1922–2017). Im Nachgang der Preisverleihung konnte die Sektion im Gebäude des Gruner & Jahr Verlages eine Tagung abhalten (organisiert von Dr. Bengel). 1993 lag der Schwerpunkt auf der „analogen Photographie“. Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts hat dann das Digitale Zeitalter für die Medizin- und Wissenschaftsphotographen begonnen: mit dem Internet für die Recherche von Informationen, eigenen E-Mail-Adressen und Internet Banking, Textverarbeitung, digitaler Archivierung, Scanner und den ersten Digitalkameras, z.B. der Kodak DCS 400.
Reprokameras, Vergrößerer und E6 Entwicklung machten Platz für das Digitale. Dies ist auch der Grund, warum die Tagungsreihe den Titel „Quo Vadis?“ erhalten hat. Schwerpunkt der Tagungen ab 1996 war entsprechend der Austausch und die Unterstützung im Übergang zum Digitalen in der Photographie. Dazu wurden Photographen und Wissenschaftler eingeladen aus den Bereichen Medizin, Wissenschaft, Museen, Denkmalpflege und Polizei. So konnte der jetzige Sektionsvorsitzende Friedrich M. Schmidt 2001 die Brüder Lenz zur Tagung an der LMU in München einladen. Dr. Udo Lenz und Prof. Dr. Reimar Lenz sind Pioniere der digitalen Photographie. Prof. Dr. Reimar Lenz erhielt 2010 den Academy Award/Oscar für ARRI Film-Scanner ARRISCAN. 2011 hielt Prof. Manfred Kage einen Vortrag – er erhielt 2012 den Kulturpreis der DGPh.
Ab 2013 erhielt die Vortragsreihe einen neuen Titel – „Tagung für Photographie in Medizin und Wissenschaft“. „Quo Vadis?“ war nicht mehr zeitgemäß. Die Wissenschaftsphotographie war längst im Digitalen angekommen. Nach weiteren Tagungen 2015 im Universitätskrankenhaus Berlin, 2016 und 2017 an der Ludwig-Maximilians-Universität München und 2018 am Universitätskrankenhaus Dresden folgte 2019 das Photo + Medienforum Kiel. Die Tagung der Sektion im März 2020 musste wegen Corona kurzfristig abgesagt werden.
Friedrich M. Schmidt