Der Verfasser des Briefes vom 27. August 1972 an L. Fritz Gruber ist Peter Hunter (1913–2006), Sohn des berühmten Photographen und Namensgeber des Preises der DGPh für Bildjournalistik, Dr. Erich Salomon. Der Lebensweg der Familie Salomon ist durch den Nationalsozialismus entscheidend gezeichnet. Erich Salomon sowie auch seine Frau und der jüngere Sohn sind 1944 im Konzentrationslager in Auschwitz ermordet worden. Peter Hunter, der eigentlich den Namen Otto Erich Salomon trug, floh 1933 nach Holland. Von dort ging er nach England, wo er den Beruf des Photojournalisten ergriff und ausübte. 1946 kehrte er nach Holland zurück, dem Heimatland seiner Mutter, wo er 2006 im hohen Alter von 93 Jahren verstarb.
Peter Hunter hat sich wie sein Vater dem Photojournalismus verschrieben, in dem er Zeit seines Lebens erfolgreich tätig war. Doch über seine eigene bildnerische Arbeit hinaus war es das Werk des Vaters Erich, um dessen Bewahrung er sich verdient gemacht hat. Der Werkbestand Salomons in der Berlinischen Galerie geht wesentlich auf Peter Hunter zurück, 1980/81 hat er die sich in seinem Besitz befindenden Photographien und andere Materialien übergeben. Die DGPh hat Peter Hunter mit dem Dr. Erich Salomon-Preis 1997 ausgezeichnet.
Mit L. Fritz Gruber war Peter Hunter viele Jahrzehnte verbunden, schon 1956 arbeiteten beide an der Erich Salomon-Ausstellung im Rahmen der photokina-Bilderschauen zusammen. So klingt der Ton des Briefes aus dem Jahr 1972 auch vertraut. Hunter kündigt darin den Besuch einer Ausstellung an. Um welche es sich handelt, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Es mag wohl die Schau „Photographien 1900–1970 – Sammlung L. Fritz Gruber – Stilbildner der Moderne und Ehrung für Chargesheimer“ im Kölnischen Kunstverein des genannten Jahres gemeint gewesen sein.