Aus der langen Geschichte der DGPh liegen eine Reihe von beeindruckenden Photographien ihrer Akteur*innen und von Veranstaltungen vor. Diese wurden zum Teil von namhaften Photograph*innen gemacht oder zeigen herausragende Augenblicke aus dem Vereinsleben. Aufnahmen von Chargesheimer, Liselotte Strelow und später von vielen anderen sind in das visuelle Gedächtnis der DGPh eingegangen.
In den vergangenen Jahrzehnten sind es auch zunehmend bewegte Bilder, die das Geschehen und die wichtigsten Momente der Institution festhalten. Seit einigen Jahren hat die DGPh daher begleitend zu zentralen Veranstaltungen auch immer wieder Filmemacher gebeten, dem jeweiligen Ereignis einen Videobeitrag hinzuzufügen. Alle diese Beiträge sind sehr unterschiedlich und zeigen die Handschrift der Autor*innen, können zum einen als eigenständiger Filmbeitrag gesehen werden, zum anderen auch als Dokumentation zu einer Veranstaltung.
Eines der ersten Videos ‚verdankt‘ die DGPh dem Unfall des Laudators Robert Fleck. Ans Krankenhausbett gefesselt hat er die Laudatio vor einer Kamera vorgetragen, für alle Gäste der Preisverleihung ein beeindruckender Moment.
Die Interviews mit Renate Gruber zur Kulturpreisvergabe an Rencontres d‘Arles 2013 und zu ihrem 80. Geburtstag 2016 sind großartige Dokumente, ebenso wie der Film von Reiner Holzemer zum Kulturpreis 2016 an den Verleger Lothar Schirmer.
Die Dreharbeiten zum Portrait von Klaus Honnef (Kulturpreis 2011) waren dabei mein persönlicher Höhepunkt. Die Zusammenarbeit von Autor Reiner Holzemer und dem Portraitierten zu begleiten war überaus beeindruckend durch die Begegnung mit zwei Künstlern und das Beobachten des gegenseitigen Verstehens von Filmautor und einem der wichtigsten Kuratoren zur Photographie der Nachkriegszeit.
Die Corona-Pandemie zu Beginn 2020 erforderte eine Umstellung. An Stelle von Präsenzveranstaltungen wurden Online-Formate entwickelt. Neben vielen Fachveranstaltungen zu Einblicken in Archive und Sammlungen, zu juristischen Fragestellungen und zu innovativen Vermarktungsmöglichkeiten für Kunst und Photographie wurde auch erstmals eine Preisverleihung online realisiert. Es ist tragisch und hat uns sehr bewegt, dass der Preisträger Chris Killip während der Vorbereitungen verstarb, so dass die Vergabe nur posthum und mit Videobeiträgen erfolgen konnte.
Die Einschränkungen der Pandemie verhindern auf der einen Seite die persönlichen Kontakte, andererseits ist aber auch online eine breite Sichtbarkeit möglich. So erreichte das Symposium „Photographische Archive im künstlerischen Kontext“ von DGPh und Photographischer Sammlung/SK Stiftung Kultur im Februar 2021 durch eine professionelle Videoeinspielung auf digitalen Plattformen mehrere tausend Gäste.
Auch die Diskussionen und Vortragsveranstaltungen aus den Sektionen zeigen, dass sich die DGPh auch in kontaktfreien Zeiten positionieren kann. Unter https://vimeo.com/dgph sind entsprechende Beiträge zu finden.
Ditmar Schädel