Die Weltmesse Photographie, die „photokina“ war von 1950 bis 2018 ein Mekka für Photographieinteressierte. Neben Präsentationen der Photoindustrie für ein Fachpublikum aber auch für die interessierte Öffentlichkeit hat L. Fritz Gruber schon früh auf die Bedeutung des Bildes und die künstlerische Relevanz der Photographie hingewiesen und bis 1980 die sog. Bilderschauen auf der photokina organisiert.

Im zweijährigen Rhythmus traf sich die Welt der Photographie in Köln, wurden neue Produkte vorgestellt, aufwändige Präsentationen der Weltkonzerne standen für die wirtschaftliche und technologische Bedeutung und Kompetenz. Neben diesen Schwerpunkten wurden zunehmend die Ausbildung und das Studium in den Blick genommen und einigen Institutionen ein Rahmen zur Veranschaulichung ihrer Konzepte gegeben.

Bühnenprogramm in Halle 1, 2008
Bühnenprogramm in Halle 1, 2008

Die DGPh beteiligte sich mit Ausstellungen und Preisverleihungen an der Messe, die Mitgliederversammlung war immer ein wichtiges Zusammentreffen in Köln. Nach der photokina 2004 hat der damalige Vorstand der Sektion Bildung und Weiterbildung einige Optimierungsvorschläge für die Präsentation von Hochschulen eingereicht und gemeinsam mit der Koelnmesse und dem Photoindustrie-Verband ein erweitertes Konzept entwickelt, das 2006 unter dem Namen „academy meets photokina“ vorgestellt wurde.

Ausstellungsfläche in Halle 1, 2010
Ausstellungsfläche in Halle 1, 2010

In einem eigenen Bereich in Halle 1 konnten durch eine Jury ausgewählte Hochschulen ihr Ausbildungskonzept und herausragende Abschlussarbeiten vorstellen, ergänzt durch Vorträge, Workshops und Diskussionen. Mit Ergänzung durch den Deutschen Jugendfotopreis, einen Medienpartner, Mappenschauen und weitere Netzwerke entstand so ein breites Bild einer zunehmend diversifizierten Ausbildungslandschaft und bot den interessierten jungen Besucher*innen eine Orientierungshilfe für eine künftige Berufswahl. Gerade der direkte Kontakt zu Studierenden und Lehrenden war ein Alleinstellungsmerkmal dieser Übersicht und wurde entsprechend rege und begeistert angenommen. In den Folgejahren konnte  diese Ausstellungsfläche vergrößert werden, der Kreis der Hochschulen wurde erweitert, das Programm wurde durch Führungen, einen Wettbewerb und die Vielzahl von Vorträgen erweitert.

Trotz der zunehmenden Finanzierungsschwierigkeiten dieses Vorhabens konnte die „photokina academy“ durch Kooperation mit Unternehmen, wie der Leica Camera AG und der CEWE Gruppe als fester Bestandteil der Messe erhalten bleiben. Viele der Besucher*innen haben auf der photokina einen wichtigen Impuls für eine Professionalisierung in der Photographie erhalten, für die Hochschulen war eine weitreichende Möglichkeit, Studienkonzepte und Schwerpunkte vorzustellen und so angehende Studierende umfassend zu beraten.
Leider wurde mit ‚Aussetzung‘ der photokina diese interessante Plattform eingestellt. Ziel ist es daher, auf anderem Wege auf Studienmöglichkeiten hinzuweisen, die DGPh hat dazu den Bereich Foto-Studium reaktiviert und gibt auf der Website einen aktuellen Überblick.

Ditmar Schädel