Bereits in den ersten Überlegungen für die Aufgaben einer Deutschen Gesellschaft für Photographie wurde über die Einrichtung einer Bibliothek zur Photographie nachgedacht. Dementsprechend wurde schon in §1, Abs. 4 zum Ziel des Vereins die Schaffung einer Fachbibliothek festgehalten.

Zunächst sammelte man Publikationen von Mitgliedern, dann wurde am 12. November 1955 die Bibliothek von Dr. Bruno Uhl (AGFA) übernommen und der Bücherbestand insgesamt mit seinem Namen versehen.

Brief des Beigeordneten Dr. Hackenberg an die DGPh
Brief des Beigeordneten Dr. Hackenberg an die DGPh

Im Oktober 1957 feierte die DGPh die Einweihung der neuen Räume am Neumarkt mit Büros und Bibliothek. 1964 erfolgen Zustiftungen durch Walter Schöppe, 1973 durch Bestände von Dr. Leo Busch (Ehrenmitglied) und Gertrude Fehr (korresp. Mitglied, CH). Am 30. März 1979 übernimmt die Kunst- und Museumsbibliothek Köln die Bestände als Dauerleihgabe und garantiert seitdem die Zugänglichkeit und stetige Ergänzung.

Brief von Dr. Gerhard Schröder an die Stadt Köln
Brief von Dr. Gerhard Schröder an die Stadt Köln

Aktuell wird die Bibliothek regelmäßig durch Rezensionsexemplare, Publikationen von Mitgliedern und durch Verlage ergänzt. Die Zahl der Zugänge beträgt etwa 150 Bände pro Jahr. Durch die zeitnahe Erfassung und Aufnahme in den Bestand ist ein hohes Maß an Aktualität gegeben.

Die Schwerpunkte bzw. Besonderheiten unserer Bibliothek sind frühe Schriften (oft aus dem englischen Raum) zu Chronophotographie, Mikrophotographie, Kollodiumverfahren und anderen technischen Spezifika, etwa Josef Maria Eder: Modern Dry Plates von 1861 oder Paul Liesegang: Handbuch der photographischen Verfahren und Silberverbindungen, 1880 – aber auch eine frühe Anleitung für Amateur*innen und Tourist*innen von Giuseppe Pizzighelli aus dem Jahr 1862. Seit den 1970er Jahren rücken zunehmend künstlerische Photographie, Monographien, Ausstellungskataloge und aktuelle Arbeiten zur Theorie der Photographie in den Vordergrund. Durch die gestiegene Bedeutung des Photobuchs nimmt der Anteil von Bildbänden stetig zu. Ein besonderes Merkmal der DGPh-Bibliothek ist aber auch die Aufnahme von Fachzeitschriften und Magazinen, einer Sparte, die Auskunft geben kann über die technischen Entwicklungen aber auch über die Rezeption der Photographie in Kreisen außerhalb des Fachpublikums.

Mit dem Standort im Museum für Angewandte Kunst in Köln ist die Bibliothek gut erreichbar und verfügt über einen ansprechenden Lesesaal sowie über einen hervorragenden Service.

Ditmar Schädel