1. Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?
Über Ornithologie. In meiner frühen Jugend war ich ein passionierter Vogel- und Naturbeobachter und wollte jene flüchtigen Momente festhalten, in denen etwas Einmaliges in der Natur erschienen war – beispielsweise eine seltene Vogelart. Jahre später habe ich erfahren, wie nah ich damit dem Begriff der „Kontemplation der Fotografie“ war.
2. Welcher Bereich der Fotografie ist aktuell am wichtigsten für Sie?
Ich schätze Fotografien, die eine unaufdringliche Verbindung zwischen Alltag und Kunst, medialer Gegenwart und Kunstgeschichte aufweisen. Der große Meister auf diesem Feld bleibt für mich nach wie vor Jeff Wall.
3. Welches fotografische Projekt würden Sie in Zukunft gerne umsetzen?
Das Projekt eines „fotografischen Tagebuchs“, in dem im Rückgriff auf ausgewählte literarische und philosophische Texte tagesaktuelle Ereignisse fotografisch interpretiert werden.
4. Nennen Sie uns zwei bis drei Fotobücher oder fotografische Arbeiten, die Sie besonders beeindruckt haben.
Immer noch sehr inspirierend finde ich Texte von Friedrich Kittler und Hubert Damisch. Was die Kategorie „fotografische Arbeit“ angeht, so gehören für mich neben den Arbeiten von Jeff Wall vor allem auch die „Seascapes“ und „Theaters“ von Hiroshi Sugimoto zu den zentralen Werken der Fotografie.
5. Welche historische Persönlichkeit der Fotogeschichte hätten Sie gerne kennen gelernt?
Man Ray. Ich glaube, mit ihm ließe sich wunderbar über Fotografie philosophisch unterhalten.