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Pressemitteilung
April 2019
Der siebte DGPh-Bildungspreis ist ausgewählt!
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) vergibt den Preis 2019 an das interdisziplinäre Projekt „Momentography of a failure“ von Nafiseh Fathollahzadeh.
Die Preisverleihung findet am Samstag, den 16. November 2019 um 19:00 Uhr im f³ – freiraum für fotografie in Berlin statt.
Die Jury hat entschieden, das kollaborative Photographie- und Stadtforschungsprojekt von Nafiseh Fathollahzadeh mit dem DGPh-Bildungspreis 2019 auszuzeichnen. Das noch junge Projekt, gegründet wurde es 2017, ist als interaktive Plattform zu verstehen, auf der ein interdisziplinärer Austausch über Urbanisierung stattfindet. Bei der Recherche, Analyse und Dokumentation ausgesuchter Stadtteile wird das Medium der Photographie auf verschiedenen Ebenen genutzt und zum vermittelnden Ausdrucksträger.
Seit 2018 werden zum Thema „Momentography of a failure“ Workshops in verschieden Städten organisiert. In ausgewählten Stadtvierteln geht es um den urbanen Kontext, der ganzheitlich mit einem Expertenteam aus Städteforschern, Geographen, Aktivisten, Photographen und Anwohnern erschlossen werden soll. Es ist eine dichte Zusammenarbeit, die eine andere Perspektive auf unsere Umgebung ermöglichen möchte. Hierbei wird ebenfalls mit gefundenem Bildmaterial wie Familienalben oder Postkarten gearbeitet. Es ist der Außen- und Innenblick, der zum Thema wird. So werden Stadtstrukturen erforscht und gleichzeitig eine Kartographie unserer Welt erstellt, denn ergänzend zu den Workshops ist eine Android Smartphone App entwickelt worden, auf der Informationen zu den besuchten Regionen hochgeladen werden können. So können Photo-Essays auf der Weltkarte entstehen, die mit verschiedenen Kontexten wie Menschenrechte, Wirtschaft, Freiheit oder Rassismus hinterlegt werden. Abgerundet werden die Ergebnisse durch eine narrative Dokumentation jeweils im Format eines Photobuches.
Unterstützt wird Nafiseh Fathollahzadeh bei ihrem Projekt durch Parham Mortazavian, Daniel Kötter, Maheder Haileselassie, Ole-Kristian Heyer und Dirk Schiller.
Die Jury des Bildungspreises ist der Ansicht, dass dieses Projekt beispielhaft belegt, was die Photographie als Medium bewirken kann. Es ist ein sehr reflektierter, konzeptueller Umgang mit dem Medium, der Menschen aus verschiedenen Disziplinen zusammenbringt und das Bestreben hat, die Welt auf vielfältigen Ebenen zu erschließen.
Die diesjährige Jury, der die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Ulli Seegers, die Preisträgerin des vergangenen Jahres Eva Riesinger (DGPh), Soiz Galerie Passau, sowie Dr. Sandra Abend (DGPh) und Jan Schmolling (DGPh) vom Vorstand der Sektion Bildung angehören, konnte aus insgesamt 33 eingereichten Projekten auswählen.
Der Jury ist es ein Anliegen, zwei weitere Bewerbungen lobend zu erwähnen: zum Ersten das von Elena Fiebig eingereichte Projekt „Fotobus Society“. Das kulturelle und soziale Angebot richtet sich an Studierende. Mit dem Fotobus wird es ihnen ermöglicht, zu den aktuellen Hotspots der Photographie, wie beispielsweise der Rencontres de Arles, zu reisen. In Begleitung des renommierten Photojournalisten Christoph Bangert (DGPh) entsteht über ein gemeinsames Erleben ein ganzheitlicher und intensiver Austausch über das Medium. Zum Zweiten hat die Jury Jana Kießers Photoarbeit „Das bleibt unter uns“ tief beeindruckt. In dem konzeptuellen Zusammenspiel aus Photos ihres Familienalbums, eigenen Aufnahmen und Texten wird sexueller Missbrauch bewegend thematisiert.
Pressephotos. Verwendung nur in Verbindung mit der Berichterstattung über den DGPh-Bildungspreis 2019 und unter Berücksichtigung des angegebenen Copyrights.
Momentography Berlin, © background photo: Geoportal Berlin/Luftbild 1989
Screenshots Momentography of a failure, © Nafiseh Fathollahzadeh
Momentography of a failure Workshop, Gelsenkirchen, © Nafiseh Fathollahzadeh
Momentography of a failure App, © Nafiseh Fathollahzadeh
Momentography of a failure, Workshop Berlin, © Nafiseh Fathollahzadeh
Group work on urban issues, BLO Atelier Berlin, © Nafiseh Fathollahzadeh
Jury DGPh-Bildungspreis 2019: v.l.n.r.: Prof. Dr. Ulli Seegers, Dr. Sandra Abend, Eva Riesinger, Jan Schmolling, © Emma Rubio