Presseinformation
Köln, 28. März 2025
Die Entstehung der Deutschen Gesellschaft für Photographie geht auf die Initiative des Kölner Sammlers, Kurators und Publizisten L. Fritz Gruber zurück, der, wie er selbst sagte, schon seit Ende 1945 die Idee in sich trug, eine „allumfassende kulturelle Gesellschaft für Photographie" ins Leben zu rufen. Unterstützt wurde er dabei von Robert Görlinger, dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt Köln und nach Gründung der DGPh ihr erster Vorstandsvorsitzender.
Die Photokina wurde gegründet, die Photographie wurde ernster genommen und die Photoindustrie begann zu einem florierenden Wirtschaftszweig zu werden. Für L. Fritz Gruber waren die Photographie und ihre Förderung eine Herzensangelegenheit. Und so sorgte er dafür, dass am 18. April 1951 im Kölner „Silber-Grill“ in der Komödienstraße bedeutende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur zu einem „einfachen Abendessen“ und zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Photographie zusammentrafen.
Vor allem durch sein Engagement zur Realisierung der „Photokina-Bilderschauen“, die ergänzend zum technischen Schwerpunkt der Messe die kulturellen und gesellschaftlichen Leistungen des Bildmediums herausstellen sollten und die er von 1950 bis 1980 leitete, wurde er weit über die deutschen Grenzen zu einer der prägendsten Persönlichkeiten der Photoszene. Für die Bilderschauen holte er Größen des Mediums wie Man Ray, Erich Salomon, Edward Steichen u.v.a. nach Köln. Mit vielen von ihnen waren L. Fritz und Renate Gruber eng befreundet. Aber auch durch seine legendäre Sammlung der großen Meister der Photographie, die zahlreichen Publikationen und seine umfangreiche internationale Photobuchsammlung hat L. Fritz Gruber der Photographie ein Denkmal gesetzt – er selbst bleibt unvergessen.
Fast 75 Jahre nach der Gründung der DGPh, die Gesellschaft zählt unterdessen rund 1200 Mitglieder, jährt sich der 20 Todestag von L. Fritz Gruber, dessen Arbeit "der Photographie schlechthin diente – in all ihren Verzweigungen und Verflechtungen, in aller Welt" – so in der Laudatio zur Verleihung des DGPh Kulturpreises an Gruber im Jahr 1970.
Mit Prof L. Fritz Gruber, der am 30. März 2005 im Alter von 96 Jahren verstarb, verlor Köln einen prominenten und international geschätzten Bürger. Die DGPh musste von ihrem Gründer, Impulsgeber und Weichensteller – von einem Menschen Abschied nehmen, der mit der und für die Photographie lebte, die er bis zum Schluss mit konsequent mit „ph“ schrieb. Auch im 20sten Jahr nach seinem Tod denken wir mit großem Dank an ihn, ohne den es die Deutsche Gesellschaft für Photographie nicht geben würde.
Leo Fritz Gruber, in Köln 1908 geboren, studierte zunächst Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Sprachen. Schon als Schüler hatte er Photos veröffentlicht und auch die journalistischen Arbeiten, mit denen er sein Studium finanzierte, illustrierte er mit eigenen Photographien. Eine Wochenschrift, die er 1930 mit gleichgesinnten Freunden gegründet hatte, wurde 1935 verboten. In London, wohin er auswanderte, schuf er sich eine neue Existenz als Mitarbeiter grafischer und photographischer Fachzeitschriften und als Werbe- und Reprographie-Fachmann.
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Pressemitteilung zum 20. Todestag L. Fritz Gruber am 30.03.2025 | 140.96 KB |