Foto-Gala der Deutschen Gesellschaft für Photographie. Vier Auszeichnungen glamourös verliehen.
Vier wichtige Preise der Deutschen Gesellschaft für Photographie wurden am 28. Oktober 2023 im Museum Barberini in Potsdam im Rahmen der ersten DGPh Foto-Gala vergeben.
Verliehen wurden der Kulturpreis 2023 an das Ehepaar Ute Mahler und Werner Mahler sowie der Dr. Erich Salomon-Preis an den polnischen Fotografen Rafał Milach.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden - mit dem DGPh-Wissenschaftspreis, dem Preis der Sektion Wissenschaft, Medizin und Technik - Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Henning und Ralf Ehrenwinkler für ihren großen Beitrag zum James-Webb Space Telescope und mit dem DGPh-Bildungspreis die Fotobus Society für die seit 2018 praktizierte einzigartige und innovative Bildungsarbeit von und mit Studierenden der Fotografie.
Der Kulturpreis 2023 der Deutschen Gesellschaft für Photographie wird vergeben an das Ehepaar Ute Mahler und Werner Mahler für ihre stilprägenden, einzeln und gemeinsam realisierten fotografischen Arbeiten, für ihr Engagement in der Lehre sowie für die Vermittlung von ostdeutschen und heute gesamtdeutschen Sichtweisen. Die DGPh ehrt zwei Persönlichkeiten, legendär schon zu Zeiten der DDR, die mit ihrer Sichtweise und Haltung sowie durch die Agentur Ostkreuz und die Ostkreuzschule publizistische Öffentlichkeit und Fotografiebegeisterte gleichermaßen beeindrucken. DGPh-Vorsitzender Michael Biedowicz: „Zwei herausragende deutsche Fotografen, die zur DDR-Zeit wie heute ihre eigene und unangepasste Sicht auf die Welt in unterschiedlichen, intensiven Fotoprojekten realisieren.“ „Beide haben sich fotografierend wie vermittelnd um die Kulturtechnik Fotografie ganz unvergleichlich verdient gemacht und geben ihre hohen Standards an junge Fotografinnen und Fotografen weiter“, sagt DGPh-Vorsitzende Dr. Martina Mettner.
Der Dr. Erich Salomon-Preis 2023 ging an Rafał Milach für die herausragende Verbindung von Aktivismus und Kunst mittels dokumentarfotografischer Arbeiten und publizistischer Aktivitäten. Rafał Milach erforscht Themen wie Migration und Wandel – insbesondere innerhalb des ehemaligen Sowjetblocks. Sein Werk umfasst Fotografie, Konzeptkunst, Bücher, Video und Kuration. Er ist Mitbegründer von Sputnik Photo und dem „Archiv der öffentlichen Proteste“, einer Plattform für visuelle Dokumente der gesellschafts-politischen Spannungen in seiner Heimat Polen. „Rafał Milachs Stil ist klar, voller Energie und Emotion. Das ist Fotografie mit politischer Botschaft und klarer Haltung“, sagt Michael Biedowicz und Dr. Martina Mettner ergänzt: „Rafał Milach steht in der Nachfolge von Salomon für die Transparenz politischer Prozesse mit fotografischen und publizistischen Mitteln.“
Rafał Milach ist Initiator und Mitgründer von The Archive of Public Protests (kurz A-P-P), einem Kollektiv von Fotograf:innen, Aktivist:innen, Autor:innen, Soziolog:innen und bildenden Künstler:innen. Das Archiv versammelt visuelle Zeugnisse von sozialem Aktivismus, von verschiedenen Initiativen, die sich nicht nur gegen politische Entscheidungen, sondern auch gegen Verstöße gegen demokratische Normen und Menschenrechte wenden. Die Sammlung der Bilder versteht sich als Warnung vor zunehmendem Rechtspopulismus und vor Diskriminierung.
Mit dem DGPh-Bildungspreis 2023 zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Photographie die Fotobus Society für deren seit 2018 praktizierte einzigartige und innovative Bildungsarbeit von und mit Studierenden der Fotografie aus.
Die Jury überzeugte besonders das hierarchiefreie, offene Konzept der Partizipation aller Mitglieder der Fotobus Society. Mit ihren zahlreichen Aktivitäten in Form von Exkursionen, Workshops und Summercamps in Europa haben sie spannende Möglichkeits- und Erfahrungsräume für einen wertschätzenden interkulturellen Austausch geschaffen. Jenseits bekannter Konventionen steht das Von- und Miteinanderlernen in der Auseinandersetzung über Fotografie im horizonterweiternden Mittelpunkt der Projekte.
Ausgezeichnet mit dem DGPh-Wissenschaftspreis 2023 wurde der Co-Projektleiter des europäisch-US-amerikanischen MIRI-Konsortiums und geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Astronomie in Heidelberg, Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Henning, für das JWST/MIRI-Projekt des europäisch-US-amerikanischen MIRI-Konsortiums.
Herr Ralf Ehrenwinkler, Projektmanager NIRSpec PDS Airbus Defence and Space GmbH, erhält den DGPh-Wissenschaftspreis 2023 für das JWST/NIRSpec-Projekt der European Space Agency und Airbus Defence and Space.
Mit diesen Auszeichnungen ehrt die Deutsche Gesellschaft für Photographie die herausragenden wissenschaftlichen Fotografien des James-Webb-Space-Telesopes. Der Wissenschaftspreis 2023 dient der großen Anerkennung der Wissenschaftlichen Forschung, neuer Entdeckungen im All und der Entwicklung neuer fotografischer Aufnahmetechniken auf höchstem Niveau.
Interviewwünsche mit den Preisträger*innen können wir gerne vermitteln.
Kontakt
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Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie
Der Kulturpreis der DGPh wurde 1958 erstmals gestiftet. Der Preis zeichnet bedeutende Leistungen aus, die mit Hilfe der Fotografie erzielt wurden, insbesondere auf künstlerischem, humanitärem, karitativem, sozialem, technischem, erzieherischem oder wissenschaftlichem Gebiet. Der Preis besteht aus einer Urkunde sowie einer nach einem Entwurf von Prof. Ewald Mataré (1887 – 1965) gestalteten, goldgefassten optischen Linse und wird als höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Photographie jährlich vergeben. Unter den Preisträger*innen befinden sich international bekannte Wissenschaftler*innen, Erfinder*innen, Schriftsteller*innen, Verleger*innen, Redakteur*innen, Dozent*innen, Art Direktor*innen und vor allem bedeutende Fotograf*innen aus dem In- und Ausland – darunter: David Hockney, Wolfgang Tillmans, F.C. Gundlach, Gisèle Freund, Ute Eskildsen, Bernd und Hilla Becher, Man Ray u.v.m.
Dr. Erich Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie
Der Dr. Erich Salomon-Preis der DGPh wurde im Jahre 1971 zur Auszeichnung einer "vorbildlichen Anwendung der Fotografie in der Publizistik" geschaffen. Er dient zugleich dem Andenken an den großen Fotografen der Weimarer Republik, Dr. Erich Salomon, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. Der Preis besteht aus einer Urkunde sowie einer Leica-Kamera mit Namensgravur und wird jährlich verliehen. Unter den Ausgezeichneten befinden sich Printmedien, Organisationen und Fernsehschaffende sowie Persönlichkeiten, die sich um die Fotografie in der Publizistik verdient gemacht oder im Bildjournalismus Herausragendes geleistet haben – darunter: Herlinde Koelbl, Stephanie Sinclair, Susan Meiselas, Reporter ohne Grenzen, Robert Lebeck u.v.m.
*Dr. Erich Salomon, 1886 in Berlin geboren, 1944 in Auschwitz ermordet. Von Haus aus Jurist, wurde er Fotograf. Die Leistungen des "großen Fotografen der Weimarer Republik" bestehen darin, dass seine Aufnahmen der historischen Aktualität eine zeitlose visuelle Handschrift verliehen haben.
Bildungspreis der DGPh
Zum 10. Mal wurde der Bildungspreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie in diesem Jahr vergeben. Das Ziel des DGPh-Bildungspreises ist es, interessante Projekte im Bereich der Vermittlung von und mit Fotografie zu entdecken und bekannt zu machen. Gefragt sind innovative und nachhaltige Projekte sowie wissenschaftliche Arbeiten mit Praxisbezug. Dazu zählen kultur- und museumspädagogische Initiativen, in denen Fotografie thematisiert oder eingesetzt wird, ebenso mediale Bildungsangebote zur Fotografie sowie schulische und außerschulische Aktivitäten. Mit dem Bildungspreis soll die öffentliche Wahrnehmung fotografischer Bildungsarbeit weiter erhöht und der Fokus auf das Medium Fotografie als Kulturgut gelenkt werden. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Weitere herausragende Beiträge können mit einer Lobenden Erwähnung gewürdigt werden.
Wissenschaftspreis der DGPh
Der DGPh-Preis der Sektion Wissenschaft, Medizin und Technik dient der Anerkennung und Förderung von Wissenschaftler*innen und der Anregung zur wissenschaftlichen Lösung fotografischer Fragstellungen. Ausgezeichnet wird eine herausragende abgeschlossene Arbeit auf dem Gebiet der Bildwissenschaften.
Über die Deutsche Gesellschaft für Photographie
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh e.V.) wurde 1951 in Köln gegründet. Derzeit zählt sie 1.200 berufene Mitglieder. Der Verein setzt sich für die vielfältigen Belange der Fotografie ein und leistet mit öffentlichen Veranstaltungen wertvolle Beiträge zur Diskussion gesellschaftlich relevanter und aktueller Fragestellungen. Eine interdisziplinäre Mitglieder- und Organisationsstruktur macht es der DGPh möglich, entsprechende Fragen in fachübergreifenden Zusammenhängen zu behandeln.