Der Berühmtheitsgrad, den die ‚Rolling Stones‘ im Laufe ihrer mittlerweile fast 60-jährigen Karriere erreicht haben, ist beispiellos: Ihre bekanntesten Riffs und eingängigsten Textzeilen haben sich unauslöschlich in unser kollektives Gedächtnis eingegraben. Denn mit ihrer hypnotisierenden Präsenz auf und jenseits der Bühne setzten die Stones Maßstäbe dafür, wie eine Rockband klingen und sich in Szene setzen sollte.
Sie waren die ersten, die instinktiv verstanden, dass das Image einer Band, ihr Aussehen, ihr Style, mindestens so wichtig sind wie die Musik - und dass die Photographie dabei eine entscheidende Rolle spielt. Schon ab 1970, als die Rock-n-Roll-Band erwachsen geworden war und das Logo mit der herausgestreckten Zunge Premiere hatte, entstanden unauslöschliche Bilder auf ihren kräftezehrenden Touren, die sie um den halben Globus führten. So ist es wenig überraschend, dass viele der größten Photographen die ‚Rolling Stones‘ photographieren wollten, darunter David Bailey, Annie Leibovitz, Cecil Beaton, Anton Corbijn, Herb Ritts, Albert Watson, Andy Warhol, David LaChapelle, Peter Beard, Helmut Newton, Bent Rej, Gered Mankowitz und Norman Parkinson.
Die drei Kapitel des Bildbandes decken verschiedene Entwicklungsstufen der Band ab: „Time is on my Side“ (1962-69), „Wild Horses“ (1969-1978) und „Mixed Emotions“ (1978-present). Jedes Bild ist mit dem Namen des/r jeweiligen Photographen*in, einer ausführlichen Bildunterschrift sowie mit einem Zitat eines Musikers, Photographen, Journalisten oder auch aus einer Zeitschrift versehen. Das Werk schließt mit der Chronologie der Bandgeschichte und ihrer medialen Rezeption, einer Diskographie sowie Kurzbiographien der Photographen.
Der Journalist Luc Sante führt unter dem Titel „It’s Just a Shot Away - Die Rolling Stones in Photographien“ zunächst in die Zeit ein, als die beiden damals 18jährigen Mick Jagger und Keith Richards Anfang der 1960er Jahre damit liebäugelten, Musiker zu werden. „Die Stones waren – im Gegensatz zu den Beatles – mager, aufsässig, rotzig, hatten lange Haare und kleideten sich – wenn auch nicht immer – auffällig.“ „Der Soundtrack unseres Lebens: Die Musik der Rolling Stones“ lautet die Überschrift des Essays von Schriftsteller David Dalton, in dem er, garniert mit Zitaten der Musiker zu einzelnen Stücken oder Alben, die Power und die phantastische Qualität ihrer Songs und hypnotisierenden Performances analysiert. Der Kunstkritiker Waldemar Januszczak geht unter der Überschrift „Aus Grau mach Blau: Die Rolling Stones als Kulturschock“ zunächst auf die 1940er Jahre ein, in der die Musiker geboren wurden, schildert ihre Entwicklung, ihr Auftreten, ihre Kleidung und schließt mit der Feststellung: „Die Steine rollen unaufhaltsam weiter.“
Der im Taschen-Verlag, Köln, erschienene Bildband ist in enger Zusammenarbeit mit den Stones entstanden und zeichnet auf über 450 Seiten anhand von zahllosen Photos und Zeitdokumenten die erstaunliche Historie der Band und ihren unverschämt lässigen Lifestyle nach. Viele der aus Archiven weltweit zusammengetragenen Bilder werden hier erstmals veröffentlicht. Zudem standen zum ersten Mal auch die privaten Archive der Rolling Stones in New York und London offen - was manche Überraschung bereithielt. Für Mick, Keith, Charlie und Ronnie ist dieses Buch das offizielle photographische Archiv der ‚Rolling Stones‘ und gleichzeitig „eine Achterbahnfahrt durch 50 Jahre Erinnerungen!“ (vZ)
The Rolling Stones
Hrsg.: Reuel Golden
466 Seiten
Format: 31x31 cm, Hardcover mit Schutzumschlag
Köln, Taschen-Verlag
ISBN: 978-3-8365-8205-6
60,00 €
(erhältlich über www.taschen.com)