Kudzu. The Velvet Cell. Sabine Bungert und Stefan Dolfen
Kudzu. The Vine that ate the South

„The vine that ate the south“ nennen die Einheimischen diese Pflanze, die seit vielen Jahren die amerikanischen Südstaaten erobert. Ursprünglich im asiatischen Raum beheimatet, wurde Kudzu 1876 zur Weltausstellung Philadelphia Centennial Exhibition in die USA eingeführt. Vor allem zur Zeit der großen Depression wurde Kudzu im Rahmen der New Deal Programme weiträumig angebaut. Die Pflanze sollte die Bodenerosion stoppen. Doch was man nicht bedachte, aufgrund der milden Winter und dem Fehlen natürlicher Fressfeinde, fand das hoch invasive Gewächs ideale Bedingungen vor und konnte sich unkontrolliert ausbreiten. Heute ist Kudzu ein riesiges Problem.

Die überwucherten Landschaften faszinieren. Bäume erinnern an Tiere oder Gestalten aus einer Fabelwelt und Wälder wirken wie verzaubert. Doch der schöne Schein birgt eine bittere Wahrheit. Überwucherte Bäume sterben durch Lichtmangel und aufgrund des hohen Gewichtes der Pflanze. Tiere finden weniger Nahrung, wodurch sich die Artenvielfalt deutlich reduziert. Eine dramatische Entwicklung gerade für die Südstaaten, die genetisch bedingt und aufgrund des subtropischen Klimas eine sehr hohe Artenvielfalt aufzuweisen haben. Auch der wirtschaftliche Schaden ist enorm, Kudzu zerstört ganze Anwesen, Stromleitungen müssen ständig erneuert und Eisenbahnschienen befreit werden. Kudzu hat die Landschaft des amerikanischen Südens nachhaltig verändert.

Seit 2010 arbeiten Sabine Bungert und Stefan Dolfen (beide DGPh) gemeinsam an langfristigen Projekten. Sie interessieren sich für die Entwicklung von Städten und Landschaften aufgrund von gesellschaftlichen Veränderungen.  Für das Projekt Kudzu reisten sie im Sommer 2018 durch sieben Bundesstaaten der USA (Georgia, Alabama, Mississippi, Louisiana, Tennessee, North Carolina, South Carolina).
 

Sabine Bungert, Stefan Dolfen
Kudzu

80 Seiten
17 x 25,5 cm,
Hardcover
Verlag The Velvet Cell
ISBN 978-1-908889-75-1
30,00 €