Andreas Rossmann, Barbara Klemm (DGPh)
Mit dem Rücken zum Meer – ein sizilianisches Tagebuch

200 Seiten, mit 43 Schwarzweiß-Photographien und zwei Karten
Verlag Walter König
ISBN: 978-3-96098-174-9; 18 Euro

Andreas Rossmann, FAZ-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen und Kenner italienischer Verhältnisse, zeigt mit seinem „Sizilianischen Tagebuch“ eine  süditalienische Insel, bei der er bewusst nicht die Sehenswürdigkeiten abfährt, nicht Taormina und Cefalù, Piazza Armerina und das Tal der Tempel bestaunt. Er hat auf seinen Wegen, oft auch Umwegen, eine Wirklichkeit wahrgenommen, die in den Kunst- und Reiseführern nicht vorkommt. Dabei hat er eine Gegenwart voller Überraschungen entdeckt, die im Schatten der übermächtigen Geschichte lebt. Alltagsgeschichten und Zufallsbegegnungen werden geschildert und gesammelt, Schlag- und Streiflichter eröffnen Blicke auf ein Sizilien, das real ist und doch fremd anmutet. Die Wege führten ihn über Flughäfen und Bahnhöfe in Bars und Restaurants, zu Hütten und Palästen, in die Straßen von Palermo und in entlegene Bergnester, zu aufgegebenen Schwefelgruben und in vom Erdbeben ausgelöschte Dörfer, in die letzte Stadt Italiens - und einmal sogar ins Krankenhaus. Rossmann hat literarische Spuren, von Goethe über Sciascia und Joachim Fest bis zu Roberto Alajmo, beschritten sowie die Stätten der Kindheit von Giuseppe Tomasi di Lampedusa in Palermo und in Santa Margherita di Belice aufgesucht. Vor allem aber wird von Menschen, Dagebliebenen und Rückkehrern, Emigranten und Immigranten, Adligen und kleinen Leuten, Mafiagegnern und Mafiaverdrängern erzählt: Die Geschichten, Skizzen und Episoden, Porträts und Miniaturen fügen sich zu einem Kaleidoskop, das mehr als nur einem Vorurteil über Sizilien, dem vom verschlossenen Sizilianer, vergnüglich widerspricht. In dem sizilianische Reisetagebuch schildert der Journalist Andreas Rossmann oftmals unerwartete und anregende Eindrücke und Erlebnisse eines Sommers.
Die Texte werden weniger begleitet als interpunktiert von Photographien, die Barbara Klemm, die 1989 mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der DGPh geehrte und 2012 mit dem Leica Hall-of-Fame-Award ausgezeichnete Photographin, auf Reisen in Sizilien aufgenommen hat. Sie erzählen eine eigene Geschichte. (vZ)

 

Manhattan Transit
The Subway Photographs of Helen Levitt
82 Seiten, zahlreiche SW Abb., Englisch
Verlag Walther König
ISBN: 978-3-96098-122-0; 39,80 Euro

Die Galerie Thomas Zander hat mit dem Buch "Manhattan Transit" ihre Reihe außergewöhnlicher Photographiebücher fortgesetzt. Die Publikation ist in Thematik, Buchgestaltung und Ausstattung gleichermaßen stimmig. Der Leineneinband mit Titelprägung und Schildchen (SW-Photographie) wird ergänzt durch eine zurückhaltende Typografie und gekrönt durch SW-Photographien im Duotondruck. Helen Levitt ist bekannt durch ihre authentischen und sehr lebendigen Kinderporträts. Entstanden sind diese Photographien bei ihren Spaziergängen durch Brooklyn. Dabei hat sie gleich einem Flâneur kleine Alltagsszenen wahrgenommen und einige unbemerkt photographisch festgehalten. Diese wurden 1943 in der Ausstellung "Children of New York" gezeigt und man spürt bis heute die Freude des Flâneurs am "Sujet". In den 1970er Jahren kehrte sie noch einmal in die Welt der Subways zurück, die sie bei den Fahrten mit Walker Evans kennenlernte, als dieser in den 1930er Jahren dort anonyme Porträts photographierte. 40 Jahre später mit lichtstärkerem Objektiv und empfindlicheren Filmen wären "Schnappschüsse" möglich gewesen, sie aber blieb bei der ausdrucksstärkeren Methode des "beobachtenden Flâneurs" der seine Objekte gegenüber Platz nehmen ließ. Es entstand en passant ein Gesellschaftsporträt, das der Betrachter nun interpretieren kann. Ihre Fahrgäste der 1970er Jahren werden jetzt in diesem bibliophilen Bildband von der Galerie Thomas Zander publiziert, der Photographie- und Buch Enthusiasten gleichermaßen zu empfehlen ist. (DB)

 

Naomi Harris
E.U.S.A.

240 Seiten, 135 Farbabb., Englisch
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-825-4; 45 Euro

E.U.S.A. dokumentiert europäische Orte mit dem Thema Amerika und amerikanische Orte mit dem Thema Europa. Die Photos, vor allem Porträts, sind sentimental und idealisiert – eine Reaktion auf die vereinheitlichte, ununterscheidbare normale Weltgemeinschaft, ein direktes Ergebnis der Globalisierung. In den »Old-World«-Städten von Kalifornien, Wisconsin oder Iowa ist das dänische, schweizerische oder niederländische Kulturerbe, das jeweils gefeiert wird, eindeutig Teil der Ortsbevölkerung und spiegelt den Wunsch nach Authentizität. An anderen Orten wird das »Erbe« offensichtlich konstruiert und wegen seines Unterhaltungs- und Tourismuswerts vermarktet. Das ist auch bei vielen der Western-Themenparks in Europa der Fall. In vielen der Bilder ist es anfangs schwer festzustellen, wo und wann sie aufgenommen wurden: Sind wir in den USA oder irgendwo in Europa? E.U.S.A. ist ein ambitioniertes Projekt, das Fragen über Authentizität, kulturelle Identität und Aneignung aufwirft, über die Funktion von Orten, die »anderen gewidmet« sind, und ihre anhaltende Anziehungskraft.

 

Eirini Vourloumis
In Waiting

100 Seiten, 42 Abb., Englisch
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4340-2; 35 Euro

Die griechische Dokumentarphotographin porträtiert in diesem Bildband ihre Heimatstadt Athen. Die Finanzkrise, die Griechenland erschüttert, ist besonders in der Hauptstadt, der einst so großen, stolzen »Polis Athen«, zu spüren. Auf ihren Streifzügen durch öffentliche und private Räume ging Eirini Vourloumis der Frage nach, wie sich eine Identität manifestiert, für die das Morgen völlig ungewiss ist. Die Dokumentarphotographin, die sonst für The New York Times oder Le Monde arbeitet, beobachtete ein Verharren in gewohnten Strukturen, eine fast altertümliche Idealisierung der Tradition. Skurrile, fast witzige Photographien wie die von der Kantine des Außenministeriums, in der ein Weihnachtsstrumpf an der karierten Gardine baumelt, paaren sich mit lakonischen Aufnahmen etwa der blanken Schuhe eines Steuerbeamten oder dem traurigen Bild der wissenschaftlich-technischen Bibliothek, in der kein einziges Buch mehr steht. Eine spezielle Ästhetik und Atmosphäre durchzieht die Orte, die Vourloumis festgehalten hat – wer weiß, wie lange es sie noch gibt.

 

Freya Najade
Jazorina

104 Seiten, 53 Abb. in Farbe
Kehrer Verlag
ISBN: 978-3-86828-691-5; 35 Euro

"Jazorina" ist ein typisches Künstlerbuch, das von der Einstellung der Photographin Freya Najade geprägt ist. Es zeigt die Werkserie "Jazorina – Land der Seen" in Motiven der Seenlandschaften der gefluteten mitteldeutschen und Lausitzer Tagebaue. Diese werden ergänzt durch Porträts der dort lebenden Menschen und Besucher und skurrilen Ortsperspektiven, wie dem Leuchtturm in einer Geschäftsstraße oder dem Eisverkäufer vor dem Riesenbagger. Das Buch mit seinem zartgrünen Textileinband, dem wechselnden Bildspiegeln und der zarten Typografie soll die Bildaussagen unterstützen. Es ist ein interessanter photographischer Beitrag zu der aktuellen Diskussion zum Braunkohleabbau und den damit einhergehenden Belastungen für Menschen, Umwelt und regionale Strukturen. Die Photographin thematisiert die vom Menschen verursachten Umweltveränderungen und wie dieser versucht sich damit zu identifizieren. Es ist die Metamorphose gigantischer Braunkohletagebaue in „Europas größte künstliche Seenlandschaft.“ Einheimische und Touristen erleben diese „Verpuppung“, wenn das Strandleben vor Großkraftwerkskulissen stattfindet. Dem Sujet wird der dokumentarische und zugleich hinterfragende Blick der Photographin gerecht, den sie in Porträts und situativen Motiven (Menschen in Korrespondenz zur Umgebung) umsetzt. (DB)
(Ausstellung: Zollverein Essen, Portal der Industriekultur; bis 25.02.2018)

 

Gabriela Torres Ruiz
Silence

2017. 112 Seiten, 88 Abb., Deutsch, Englisch, Spanisch
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4318-1; 40 Euro

Wie sich die Stille photographisch einfangen lässt und welche Assoziationsräume sie eröffnet – das zeigt die Photographin und Architektin Gabriela Torres Ruiz (*1970 in Mexiko-Stadt). Mit feinem Gespür für die poetischen Wechselwirkungen von Licht, Farbe und Raum stellt sie in ihrer Werkgruppe Silence Landschaftsmotive und Innenraumaufnahmen in Diptychen und Triptychen gegenüber. Der abgebildete Verfall der Gebäude neben verwunschenen Berg- und Waldlandschaften verweist auf den Kreislauf zwischen Architektur und Natur, die sich ihren Raum schließlich zurückerobert. So offenbaren die korrespondierenden Motive durch Torres Ruiz‘ einfühlsame Auswahl nicht nur eine formale Verwandtschaft in Farbnuancen und Texturen, sondern darüber hinaus auch eine inhaltliche Wechselbeziehung. Den Anstoß zu dem Zyklus gab die melancholische Schönheit Islands. Seitdem sucht die Photographin verlassene und vergessene Orte auf, um über das Phänomen "Stille" zu reflektieren.

 

Lutz Jäkel, Lamya Kaddor
Syrien. Ein Land ohne Krieg

200 Seiten, 200 Photos
Malik Verlag
ISBN: 978-3-89029-493-3; 45 Euro

Syrien ist ein reiches Land. Historisch, kulturell, menschlich. Stets war es ein Scharnier zwischen Orient und Okzident, eine Durchgangsregion für den Fernhandel an der Weihrauch- und Seidenstraße. Zahlreiche Völker und Religionen haben ihre Spuren hinterlassen und das Gebiet zu einem der schönsten, bedeutendsten Kulturräume der Welt gemacht. Dieser Band lenkt unseren Blick auf das Land und seine Menschen. Mit rund 200 ausdrucksstarken Photos von Lutz Jäkel, die in den Jahren vor Ausbruch des Krieges entstanden. Herausgegeben von der deutsch-syrischen Bestsellerautorin Lamya Kaddor, mit Beiträgen namhafter syrischer, deutsch-syrischer und deutscher Autoren, die ihre Gedanken an ihre Heimat, an das Land ihrer Eltern und ihrer Reisen festhalten. Eindrucksvoll dokumentiert der Band den Alltag vor 2011, zeigt, wie man in Syrien lacht und einkauft, arbeitet und isst, betet, raucht, diskutiert, feiert. Ein gleichermaßen persönliches wie breites Bild - und ein Brückenschlag voller Hoffnung und Empathie.

 

Nicholas Nixon
288 Seiten, 226 Duplexabb., Englisch
Kehrer Verlag
ISBN 978-3-86828-828-5; 45 Euro

Dieses Buch erscheint als Begleitband zu einer umfassenden Retrospektive mit ungefähr 200 Photographien von Nicholas Nixon (* 1947 in Detroit), der eines der kraftvollsten und persönlichsten photographischen Œuvres der letzten Jahrzehnte geschaffen hat. Nixon drückt sich in einer poetischen Stimme auf unverkennbare und zutiefst einzigartige Weise aus, unberührt von den Zwängen zeitgenössischer Kunstströmungen und eng verbunden mit der Wirklichkeit und dem Leben. Er kehrt zurück zur Idee von Kunst als einer Beschreibung, die verstanden, geteilt und erinnert werden kann; so entwickelt er einen nachdenklichen Dialog und erschafft ein Werk, das uns verstören, Sehnsüchte wecken, zum Nachdenken anregen und verwandeln kann. Nixons Photographien stehen insofern in der Tradition der sozial orientierten Dokumentarphotographie. Gleichzeitig demonstriert sein Werk auf bemerkenswerte Weise, wie die traditionellen Mittel der Photographie – Großformatkamera, Schwarz-Weiß-Film und Kontaktbögen – dazu dienen können, in bislang unerforschtes künstlerisches Terrain vorzustoßen. Dieses Buch bietet einen chronologischen Überblick auf der Grundlage der wichtigsten Photoserien des Künstlers; es schließt mit der bekannten Werkgruppe über die Brown Sisters, die er im Lauf der letzten 40 Jahre geschaffen hat und enthält ein Interview von Carlos Gollonet mit Nicholas Nixon.

 

Richard Avedon, James Baldwin
Im Hinblick

160 Seiten
Taschen Verlag
ISBN 978-3-8365-6954-5 (deutsch), -6953-8 (englisch); 59,99 Euro

Richard Avedon (1923 – 2004), der sich parallel zur Modephotographie frühzeitig erfolgreich mit der Street Photography befasste und zahlreiche ikonische Prominentenporträts veröffentlicht hatte, legte 1964 mit "Nothing Personal" (deutscher Titel "Im Hinblick") sein zweites aufsehenerregendes Photobuch vor. Der Band erschien – heftig kritisiert - an einem Wendepunkt der amerikanischen Geschichte, zumindest auf dem Papier: 1964 unterzeichnete Lyndon B. Johnson, Nachfolger des im Jahr zuvor ermordeten John F. Kennedy, als US-Präsident den "Civil Rights Act", ein Bürgerrechtsgesetz, das die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen aufhob. Bei der Unterzeichnung rief der Demokrat Johnson die Amerikaner dazu auf, „die letzten Überbleibsel der Ungerechtigkeit in Amerika auszuräumen“ und „die Quellen des rassistischen Gifts trockenzulegen“ - ein frommer Wunsch, der an der gesellschaftlichen Realität bis heute wenig ändern sollte.
In dem exzellenten Bildband  beweist Avedon mit einer subtil durchkomponierten Reihe von Porträtaufnahmen sein politisches Engagement für ein gerechteres Amerika: Bilder von Vertretern des weißen Establishments stehen neben Bürgerrechtsaktivisten, Popstars neben den Insassen einer Nervenheilanstalt, Aufnahmen von Künstlern, Wissenschaftlern oder ehemaligen Sklaven zeigen das saturierte, aber auch traumatisierte Amerika - auf Ex-Präsident Dwight D. Eisenhower folgt Malcolm X, auf den britischen Philosophen Bertrand Russell einer der Bomberpiloten, die den Atombombenabwurf über Hiroshima vorbereiteten, auf uniformierte US-Nazis der nackte, schwule, jüdische Beatnik Allen Ginsberg. Hinzu kam, dass James Baldwin (1924 – 1987), einer der bedeutendsten afroamerikanischen Schriftsteller, in seinen bitterbösen, sehr persönlich gehaltenen Texten den gewalt- und rassismusaffinen Kern der amerikanischen Psyche freilegte und das Bild einer verrohten, lieblosen und von Gier bestimmten Gesellschaft zeichnete - um dann gleichwohl hoffnungsvoll zu schließen: „Man muss ‚Ja‘ zum Leben sagen und es umarmen, wo immer man es findet – und man findet es an schlimmen Orten.“
Der von dem legendären Artdirector Marvin Israel gestaltete Band „Im Hinblick“ ist ein Triumph des Minimalismus und gilt als Meilenstein des modernen Photobuchs: Das groß dimensionierte Werk sowie die markante Anordnung von Texten und Photographien revolutionierten die Aufmachung. Der im Taschen-Verlag erschienene originalgetreue Nachdruck des seit Jahrzehnten vergriffenen Buchs ist in Zusammenarbeit mit der Richard-Avedon-Stiftung hergestellt.
Das großartige, nach wie vor brandaktuelle Buch wird ergänzt durch ein 72-seitiges Begleitheft. Dieses enthält teilweise unveröffentlichte Photos Avedons, die Korrespondenz der beiden Freunde sowie einen Essay des Pulitzerpreisträgers Hilton Als, in dem dieser die Freundschaft und kreative Beziehung zwischen Richard Avedon und James Baldwin beschreibt. (vZ)

 

Annie Leibovitz
Portraits 2005-2016
316 Seiten, 150 Farb- und Duotone-Tafeln
Schirmer/Mosel
ISBN: 9783829608152; 68 Euro

Annie Leibovitz, die amerikanische Photographie-Legende, präsentiert ihr drittes großes Buch nach Annie Leibovitz 1970–1990 und A Photographer’s Life, 1990–2005. Das Buch umfasst, lebensgeschichtlich gesehen, das Leibovitz-Werk nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin Susan Sonntag. Zeitgeschichtlich umfasst es die großen Leibovitz-Ikonen aus den Jahren 2005 bis 2016. 150 Farb- und Schwarzweiß Aufnahmen zeigen uns Stars aus Showgeschäft und Politik wie Adele, Hillary Clinton, David Hockney, Zaha Hadid, Salman Rushdie, Maurice Zendac, Queen Elizabeth II, Patti Smith und viele, viele andere. Dazu gibt uns Annie Leibovitz in einem biographischen Text Auskunft über ihre Arbeit seit 2005. Neben einem Text der Schriftstellerin Alexandra Fuller gibt es zu jeder photographierten Persönlichkeit Kurzbiographien. Der großformatige Band versammelt in eindrucksvollen Portraits unsere Helden der angelsächsischen Kulturgeschichte des letzten Jahrzehnts, deren populärste Schurken eingeschlossen.

 

David LaChapelle.
Lost + Found. Part I

278 Seiten
Sonderheft mit Bildtiteln, in einer Box
Taschen-Verlag
ISBN: 978-3-8365-7045-9; 49,99 Euro

David LaChapelle ist ein photographischer Extremist, der Bilderwelten surrealen Ausmaßes in grellen, bunten Farben kreiert. Ein großer Teil seiner in den beiden neuen Büchern abgedruckten Werke entstand nach einer Auszeit, die er sich 2006 in einer von ihm gekauften Nudistenkolonie auf Hawaii nahm. Jetzt ist er mit gleich zwei 30x38 cm großen und jeweils fast 300 Seiten starken Bänden zurück: "Lost + Found" und "Good News". Diese bilden den vierten und fünften Teil seiner fünfbändigen Anthologie, die mit "LaChapelle Land" 1996 begann, 1999 mit ‚"Hotel LaChapelle" und 2006 mit "Heaven to Hell" fortgesetzt wurde, und zeigen Arbeiten, die noch nie zuvor in Buchform veröffentlicht wurden. Band 1, "Lost + Found", dreht sich um die Welt, in der wir leben, und die Probleme, die diese Zeit mit sich bringt – von Naturkatastrophen über den absurden Schönheitswahn, Dekadenz, Armut bis zu Krieg. Und die Promidichte ist groß. Sie reicht von Pamela Anderson, Julian Assange und Hillary Clinton bis Uma Thurman, Andy Warhol und Amy Winehouse. Alle Photos haben eine überdrehte Künstlichkeit und bewegen sich zwischen Popcorn und Porno. Seine Kompositionen interpretieren aber nicht nur bekannte Werke der Kunstgeschichte neu, gerne spielt er auch mit den Vorstellungen von Weiblichkeit und Schönheit.

David LaChapelle.
Good News. Part II

276 Seiten
Sonderheft mit Bildtiteln, in einer Box
Taschen-Verlag
ISBN: 978-3-8365-7046-6; 49,99 Euro

Band 2, "Good News", steht eher im Zeichen des Sakralen und schlägt einen großen Bogen von frühen Aufnahmen nackter Engel und Liebender aus dem New York der 1980er Jahre bis zu ganz aktuellen Bildern, auf denen sich LaChapelles Refugium auf Hawaii in einen schillernden Garten Eden und Celebrities in Heilige verwandeln. Dabei bewegt er sich über das irdische, materielle Leben hinaus auf dem Weg ins biblische Paradies. Ohne Scheu interpretiert er die altehrwürdigen Bibelgeschichten in einer grellen Werbeästhetik neu und führt Bekanntes ad absurdum. Der Bildband enthält aber auch Beispiele aus jüngeren Werkgruppen wie ‚Awakened‘ oder ‚Earth Laughs in Flowers‘, in der sich Handys, Zigarettenkippen und zerknüllte Plastikflaschen in Blumenstillleben verwandeln, oder ‚Gas‘, die gespenstisch illuminierte Tankstellen in gründunklen Dschungeln aufglühen lässt. Auch hier ließen sich viele Promis, wie Courtney Love, Michael Jackson, Lana del Rey oder Elizabeth Taylor,  einbeziehen.

 

Daniel Sannwald
Spektrum

128 Seiten, 70 Abb., Englisch
Hatje Cantz
ISBN 978-3-7757-4349-5; 29,80

Es sind magische, surreale und farbenfrohe Bilder, die der deutsche Photograph Daniel Sannwald (*1979) macht. In London lebend beliefert er Magazine wie Dazed and Confused, i-D, PoP, Arena Homme+ oder Vogue und gilt als einer der Top-Modephotographen der zeitgenössischen Szene. Dabei wechselt er gekonnt die Medien, von analog bis digital, von der Filmkamera bis zum i-phone, arbeitet mit Collage und Malerei. So entstehen Inszenierungen zwischen Hyperrealität und Science Fiction – mit einer unverkennbaren Handschrift. Sannwald studierte Kunst in Antwerpen, lebte eine Zeit in Bangkok und Yogyakarta und schuf Musikvideos, unter anderen für M.I.A., John Legend und Rihanna. Ihm geht es darum, sich stets selbst zu überraschen, Neues zu schaffen, nie stehenzubleiben. Der vorliegende Band versammelt seine besten Arbeiten der letzten Jahre, angeordnet als ein Farbreigen, den er zusammen mit dem Art Director Nicolás Santos kreierte. Eine Fantasiewelt, in die einzutauchen einfach Spaß macht.

 

Nature Styles
Die Kunst der Natur

320 Seiten mit über 350 Abbildungen in Farbe
OIO Books
ISBN: 978-3-03889-000-3; 59 Euro

Natur ist Kunst! Dieser wundervolle Band zeugt eindrucksvoll davon. Die Natur macht uns erst bewusst, was wahre Kreativität bedeutet. Was vollendete Formen und Farbkombinationen sind. Sie steckt in uns allen und wird doch allzu oft verdrängt. Die Natur hat uns nicht nur erschaffen, sondern betörte schon unsere Sinne, lange bevor wir richtig denken konnten. Sie prägt unser ästhetisches Empfinden in allen Bereichen. Seit Jahrmilliarden gestaltet sie den Kosmos. Unaufhörlich – und immer wieder neu. Die von ihr vorgegebenen "Standards" finden sich nicht nur in den ihr gewidmeten Naturwissenschaften, sondern auch in allen Bereichen unserer Kultur. „Du brauchst keinen Louvre, wenn Du in der Natur bist“, sagt der Künstler An Idiot, „denn nichts anderes vermag uns so in einen Rausch der Formen und Farben zu versetzen.“ Dieser Band ist ein einzigartiges Sammelwerk der Kunststile, inspiriert von der grenzenlosen Gestaltungskraft Natur.

 

Beauties & Beasts
160 Seiten mit 150 Abbildungen in Farbe
OIO Books
ISBN: 978-3-03889-007-2; 29,99 Euro

Wenn die Siamesischen Kampf-Fische "Betta splendens", die auf der roten Liste gefährdeter Arten stehen und im asiatischen Raum für Wettspiele missbraucht werden, gleichsam unter Wasser tanzen, dann trifft überwältigende Anmut auf unfassbare Eleganz. Der Photograph Pearl Necklace schuf mit seinen Photographien eine Hommage an die vollendete Schönheit dieser bezaubernden Unterwasserwesen. Er hält die Anmut der Tanzbewegungen dieser zauberhaften Tiere und ihre wunderschöne Farbenpracht in atemberaubenden Bildern fest, wie sie noch niemals zuvor in dieser Opulenz zu sehen waren.

 

Günter Zint, Jens Bove (DGPh)
Hamburg meine Perle
320 Seiten, ca. 300 s/w-Photographien
Emons Verlag
ISBN: ISBN 978-3-7408-0230-1; 49,95 Euro

Das vorliegende Buch zeigt, wie sich die journalistische Photographie in den 1940er bis 1960er Jahren verändert hat, und zugleich wird auch dokumentiert, wie stark Deutschland sich in diesen Jahren gewandelt hat. In den Motivthemen wird der Wiederaufbau sichtbar, in Hafen und Wirtschaftsmotiven ist erkennbar, was wir heute als Wirtschaftswunder bezeichnen und auch die Menschen haben kleine Glücksmomente. 300 großformatige Photographien aus den Beständen der Deutschen Fotothek und der persönlichen Sammlung des Photographen Günter Zint zeigen in ausdrucksstarken Zeitdokumenten auch die »Swinging Sixties«, Impressionen der großen Sturmflut in Hamburg und den ersten Auftritt der Beatles im legendären »Star Club«. Somit ist das Buch vor allem auch für diejenigen interessant, die diese Entwicklungsperiode nur aus Gesprächen mit den Großeltern kennen. Für Photographieinteressierte und diejenigen, die Jugenderinnerungen an diese Zeit haben, ist es eine schöne Dokumentation. (DB)

 

Hunter Barnes
Tickets

80 pages, 50 black & white photographs, English
Reel Art Press
ISBN: 978-1-909526-47-1; 24,95 Euro

Tickets is an exhilarating and striking portrait of the carnival lifestyle, from one of the foremost documentary photographs in America today. For this powerful photo essay, Hunter Barnes entered the surreal and wonderful world of the travelling carnival in America. His time on the road with the World of Wonder Sideshow reveals a vibrant community most had thought lost half a century ago. Fire eaters, sword swallowers and tattooed ladies are all here, as is the normal life of a community behind the scenes. Hunter Barnes (*1977) is one of the foremost documentary photographers working in America today. His photographs document aspects of culture and communities ignored by the mainstream and often misrepresented in the modern American narrative.

 

David Hurn
Arizona Trips

160 pages, ca. 150 black & white photographs, English
Reel Art Press
ISBN: 978-1-909526-51-8; 29,95 Euro

David Hurn is one of Britain’s most important reportage photographers and a member of Magnum Photos since 1965. His documentary photographs are distinguished by their quiet observation and remarkable insight. Released to coincide with Magnum photo agency’s seventieth birthday, this is the first book dedicated to Hurn’s photographs from Arizona. “In 1979/80 I was awarded a ‘U.K./USA Bicentennial Fellowship’. This was a one year award to photograph in America. I chose Arizona – it is the most right wing state in America, plus it is the driest State in America. The exact opposite of my home country Wales. The contrasts appealed to me.” Hurn fell in love with Arizona and made several trips back between 1979 and 2001. Hurn’s greatest subject is ordinary people pursuing ordinary passions and in Arizona he turned his inimitable eye to ordinary Arizonians in their daily life, their schools, exercise classes, holidays and their landscape. “I love to observe what people – or, better still, groups of people – are doing. I’ve always been nosy, I suppose, and having a camera allows one to indulge one’s curiosity and record it. The incredible pleasure of photography is that you have to be there to do it. You have to get outside and meet people. ... And being there can be extraordinary.”
“Life as it unfolds in front of the camera is full of so much complexity, wonder and surprise that I find it unnecessary to create new realities. There is more pleasure, for me, in things as they are.” - David Hurn

 

Frankfurt 1960–1969 Architekturführer
Wilhelm E. Opatz (Herausgeber),‎ Freunde Frankfurts (Herausgeber)

Taschenbuch: 192 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Verlag: niggli Verlag; Auflage: 1 (1. Juni 2016)
ISBN-13: 978-3721209433;  49,80 Euro

Mit dem Band zu den 1960er Jahren wird die Serie der erfolgreich gestarteten Architekturführer zur jüngeren Baugeschichte der Stadt Frankfurt fortgesetzt. Der Wiederaufbauzeit der Nachkriegsjahre folgte die Neubauzeit. Die anfänglich eher filigrane Architektur wurde kühner und mutiger, die ersten Hochhäuser durften die magische Marke des Kaiserdoms von 95 Meter überragen. Anhand von zehn ausgewählten Bauten (u.a. Neckermann Zentrale von Egon Eiermann, Jahrhunderthalle von F.K. Kraemer, Universitätsbibliothek von Ferdinand Kramer, St. Ignatius Kirche von Gottfried Böhm) wird dieses spannende Jahrzehnt der Architekturgeschichte vorgestellt. Unterstützt werden die Herausgeber von namhaften Architekturkritikern, Kunst- und Designhistorikern, Konservatoren und Denkmalpflegern (u.a. Wolfgang Pehnt/Köln, Luise King/Berlin, Thomas Edelmann/Hamburg, Klaus Klemp/Frankfurt). Den aktuellen Farbaufnahmen der Gebäude des jungen Frankfurter Photographen Georg Dörr werden Schwarz-Weiss-Photographien von Klaus Meier-Ude, dem Photochronisten der Frankfurter Nachkriegszeit, und Hans Hansen aus Hamburg, gegenübergestellt.

 

Die große Geschichte der Photographie
Die Anfänge 1840-1920

376 Seiten, 396 teils farbige Abb.
Schirmer/Mosel
ISBN; 9783829607889; 78 Euro

Das Museum of Modern Art (MoMA) in New York besitzt eine der weltweit größten Photosammlungen. Um diese reichen Bestände auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hatten sich die Verantwortlichen ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Geschichte der Photographie anhand seiner Bildersammlung ininsgesamt drei großen, chronologisch angelegten Bänden aufzuarbeiten. Dieses Ziel ist nun mit dem dritten, im Verlag Schirmer/Mosel erschienenen Band „Die Anfänge“ erreicht. Dieser beschließt die in Wort, vor allem aber im Bild umfassende Darstellung der Geschichte der Photographie, die seit ihrer Erfindung im Jahre 1839 im Sturm die Welt eroberte. Zwei Bände sind bereits 2015 und 2016 erschienen: Band III widmete sich unter der Überschrift „Die Gegenwart“ dem Zeitraum von 1960 bis heute, in Band II wurden unter dem Titel „Die Moderne“ die Jahre von 1920 bis 1960 behandelt und in dem jetzt erschienenen dritten und letzten Band I werden „die Anfänge“ von 1840 bis 1920 erläutert. Dieser geht in seiner Geschichtsschreibung zurück in das Jahr 1840, bis zu den ersten Anfängen eines Mediums, das eine neue Ära des Sehens und der visuellen Kultur auslösen sollte. Der historische Bogen reicht von den Pionieren der Photographie in Großbritannien und Frankreich, wie beispielsweise Louis Jacques Mandé Daguerre, Gustave Le Gray, Henry Fox Talbot oder David Octavius Hill, über Roger Fenton, Nadar, Lewis Carroll und Julia Margaret Cameron bis zu den Piktorialisten der Jahrhundertwende und der innovativen Neuausrichtung des Mediums nach dem Ersten Weltkrieg, für die Namen wie Alfred Stieglitz, Edward Steichen, August Sander und Karl Blossfeldt stehen. Mit der mit dem Band I nunmehr abgeschlossenen, insgesamt 1260 Seiten starken Trilogie zur Geschichte der Photographie, die in einem Schuber unter der ISBN 978-3-8296-0820-6 auch komplett erhältlich ist, legt Quentin Bajac, Chefkurator für Photographie am MoMA, zugleich eine historische Rekapitulation, eine kritische Analyse und ein in Umfang und Qualität beeindruckendes Bildlexikon der Photographie von deren Anfängen bis zur Gegenwart vor. (vZ)

 

Adolphe Braun
Ein europäisches Photographie-Unternehmen

360 Seiten, 359 Abb. in Farbe
Schirmer/Mosel
ISBN: 9783829608237; 58 Euro

Das Buch »Adolphe Braun« wirft einen interessanten Blick auf die Frühzeit der „Photographie“ und die interessante Bildästhetik ihrer Protagonisten und korrigiert gleichzeitig das Klischee, dass die Photographie des 19. Jahrhunderts im Atelier arrangiert war. Im Gegenteil werden hier schon viele zeitgenössische Sujets „Landschafts- Architektur- und Panoramafotografien“ bis hin zur künstlerischen Photographie „Ägypten, Théâtre de la Guerre“ sichtbar. Das Buch zeigt sehr eindrucksvoll, dass Photographie damals wie heute eigenständig und auch Inspiration für die Malerei ist mit dem dazwischen liegenden Irrweg des Piktorialismus. Mit circa 400 Originalphotographien zeigt die Retrospektive des französischen Photographen Adolphe Braun von den frühen Blumenstilleben (1855) den Pionier der Alpenphotographie, der die „Bergwelt“ als sich wandelnde Naturlandschaft für Wissenschaft und den beginnenden Tourismus zeigt. Weiterhin beinhalten den Bildkosmos von Adolphe Braun Jagdstilleben, Tierportraits, Reproduktion von Kunstwerken und Zeichnungen, die Fresken der Sixtinischen Kapelle, und Motivvorlagen für Gemälde. Das Mappenwerk „Ansichten des Elsaß“ ist durch die Vergleichsmöglichkeiten zur heutigen Situation z.B. am „Col de la Schlucht“ oder der „Hochkönigsburg“ von historischer Bedeutung. Die grandiosen Bergaufnahmen z.B. vom Matterhorn oder den Gletschern haben bis heute Vorbildcharakter. Seine Kriegsbilder ganz ohne Menschen sind eindrucksvoll und zugleich zeitlos. Mit zwei Werkgruppen ist Adolphe Braun bis heute von besonderer Bedeutung. 1869 photographierte Braun nicht nur jounalistisch die Eröffnung des Suezkanals sondern auch pittoreske Naturaufnahmen der Nil-Landschaft. Eine besonders herausragende Werkgruppe sind die Kriegsaufnahmen in Paris und Belfort 1871, die bis heute stilistisch relevant sind. Ein sehr informatives und gut gestaltetes Buch im Duotondruck, das den nuancenreichen Vorlagen gerecht wird. Mit Texten von Jan von Brevern, Aziza Gril-Mariotte, Christian Kempf, Paul Mellenthin (Hrsg.), Dorothea Peters (DGPh), Ulrich Pohlmann (Hrsg.), Marie Robert und Bernd Stiegler (DGPh).
(Ausstellung: Münchner Stadtmuseum 6.10.2017–21.1.2018)

 

Michael Martin (DGPh)
GEO kompakt – Die Magie der Wüste


GEO präsentiert ein neues GEO kompakt mit dem Titel "Die Magie der Wüste". Dort werden die Wüsten mit ihren Menschen, Pflanzen und Tieren umfassend vorgestellt. Michael Martin ist mit vielen Bildern, einem langen Interview und mit einer DVD vertreten, die der Zeitschrift beigelegt ist. (9,50 Euro bzw. 16,50 Euro mit DVD). Der Knesebeck Verlag hat zu seinem 30jährigen Bestehen das Buch "Planet Wüste" in einer Sonderedition ebenfalls mit einer DVD ergänzt. Der Preis bleibt bei 49,95 Euro. (ISBN: ISBN 978-3-95728-151-7)

 

 

Yasmin Heinz
Elements

208 Seiten, 180 s/w Abbildungen, Englisch
Verlag Prestel
ISBN: 978-3-7913-8343-9; 49,95 Euro

Yasmin Heinz ist eine der weltweit wichtigsten Make-up Artists. Zu ihren Auftraggebern zählen Chanel, Dior, Thierry Mugler, Jean Paul Gaultier oder Sonia Rykiel. Sie lebt und arbeitet in London.

 

 

 

 

Der schöne Mensch und seine Bilder
Sandra Abend (DGPh) und Hans Körner (Hrsg.)

240 Seiten, ca. 250 Abbildungen
morisel Verlag
ISBN: 978-3-943915-30-3, 28 Euro

Was macht einen Menschen zu einem schönen Menschen und seinen Körper zu einem schönen Körper? In einer Zeit, in der das Regulativ der "Natürlichkeit" längst aufgegeben wurde  und in der Schönheitsideale inzwischen digital produziert werden, stellt sich die Frage nach den soziokulturellen, medizinischen und medialen Konstruktionsbedingungen von Schönheitsidealen ganz neu. Welchen Anteil nehmen Bilder an der Formatierung und an der Demontage von Schönheitsvorstellungen, wie agieren und wie reagieren sie? All diese Fragen haben sich Kunst- und Kulturwissenschaftler, Philosophen und Photoexperten gestellt und aus unterschiedlichen Perspektiven beantwortet.

 

Arbeiter | Kultur | Geschichte
Wolfgang Hesse (DGPh), Holger Starke (Hg.)

500 Seiten mit zahlr. Abb. in SW
Universitätsverlag Leipzig
ISBN 978-3-96023-131-8; 29,90 Euro

Herausgegeben von Wolfgang Hesse (DGPh) und Holger Starke, behandelt der Sammelband aus unterschiedlichen Perspektiven die politische Photographie- und Bildkultur der Weimarer Republik: Was zeigen die Photographien proletarischer Amateure als „Geschichte“? In welcher Beziehung stehen sie zu anderen Bildmedien wie Illustrierten, Malerei und Film? Wie wurde diese Kultur in der DDR musealisiert? Damit erschließt die Analyse der überlieferten Objekte in ihrer je eigentümlichen Erscheinung wie in ihren Gebrauchsweisen exemplarisch Photographien als komplexe Quellen der Sozial- und Mentalitätsgeschichte der Medienmoderne.

 

Neal Preston
Exhilarated and Exhausted

336 Seiten, English
Reel Art Press
ISBN: 978-1-909526-45-7; 55 Euro

Neal Preston is one of the greatest rock photographers of all time. Exhilarated and Exhausted is a no-holds-barred complete retrospective of his more than 40-year career. Produced in collaboration with Neal, it is introduced by a foreword by Neal’s close friend, the renowned writer and director Cameron Crowe. Neal’s photographs vibrate with a palpable and inimitable intensity. As Crowe observes, “You can feel the music, the audience, the desperate need to find a place in the world, all of it, in these photos because they were curated by the guy who felt it all when he pressed the button on the camera. They’re snapshots of what’s most elusive – truth and fun and for that one moment, on that one night, the thrill of belonging.” This exceptional volume is a who’s who of rock royalty. Neal was the official tour photographer for Led Zeppelin, Queen, Bruce Springsteen and The Who, and has also extensively shot The Rolling Stones, Fleetwood Mac, Michael Jackson and many more. The book includes his portraits, backstage moments, live performances, post-performance highs and lows, and outtakes and includes many unseen shots. This is the first time Neal has allowed unrestricted access to his legendary archive – considered one of the music industry’s most significant and extensive photo collections. The images are further brought alive by Neal’s accompanying text – a mind-bending insight into life on the road as a rock and roll photographer.