Jan Wenzel | Ohne Titel VI | Aus der Serie Bastler 2000 | 4 Automatenstreifen (Unikat) | 42,5 x 42,5 cm
Jan Wenzel | Ohne Titel VI | Aus der Serie Bastler 2000 | 4 Automatenstreifen (Unikat) | 42,5 x 42,5 cm
Eröffnungsdatum
Photograph*in
Hans Kupelwieser, Beat Streuli, Jan Wenzel
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Unter Fotografen wie Künstlern gibt es zweierlei Sorten von Schöpfer: Die eine Sorte misstraut der Kraft der Sprache der Worte. Sie glaubt an das absolute Werk, das sich dem 'Sagen' völlig entzieht. Dies gelingt dem Werk sonders dort, wo es sich in Reinform als pures Bild zeigen kann. Die andere Sorte Schöpfer vertraut der Sprache, indem sie dem Werktitel sogar mitunter die Hoheit der Deutung zutraut. Sie glaubt an die Vernunft im Diskurs. So sehr erstere dem Schweigen, dem reinen Zeigen zugetan ist, zollt letztere der Ratio und dem Sagen den Vorrang. Und engt so die Deutung durch Erklärung ein oder zu. Diese Spezies misstraut dem Betrachter im offenen Kunstwerk, dem sie kein eigenes Urteil billigt.

Diese Ausstellung beschäftigt sich mit der Spezies Künstler, die sich dem reinen 'Zeigen' verpflichtet fühlt, deren Werk also hermetisch und ergo sprachlos, zudem oft rätselhaft bleibt. Zwölf Werke aus dem Sekundärmarkt werden erinnert und wieder entdeckt: Wie in einer Art Zeitkapsel haben diese begehrten und gesuchten Kunstwerke die Zeit marktfrisch überdauert. Während Hans Kupelwieser seine Fotogramme schlicht 'Ohne Titel' nennt und dem Betrachter überläßt, was er genau sehen will, zählt Beat Streuli etwa seine Werk einfach mit Rautezeichen und Werknummer durch, indessen Jan Wenzel zwar gern in Werkserien denkt und plant, aber ungern Werktitel vergibt, um seine Tableaus nicht semiotisch aufzuladen. Nur die Identifikation oder Zuschreibung des Kunstwerks in eckigen Klammern als Werktitel verdankt sich regelmäßig der Banalität des Galeristen, der vor dem Erfolg zum Verkauf etwas seinem Sammler nennen, reden, sagen muss.

In dieser Ausstellung im Schauraum 1 werden 4 Positionen von Beat Streuli aus der Schweiz neben 4 Fotogrammen von Hans Kupelwieser aus Österreich sowie 4 Polaroids aus dem Photomaton des Jan Wenzel aus Deutschland gezeigt. Das Unsagbare steht hier also einmal mehr ganz im Fokus und bildet und umfasst das Lebenswerk dieser international renommierten Fotokünstler ohne je ein Sagen durch ein Zeigen ab, das die Reinheit und die Totalität des Zeigens im Schaffen der drei Ausnahmetalente offenbart. Preview ist am Donnerstag, den 31. Januar 2025, ab 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr.