EXPANDED.ART präsentiert im Rahmen der KI Biennale in Essen die internationale Gruppenausstellung REIMAGINE TOMORROW, 1954–2024. AI IN CONTEXT #2 in Heilig Geist, einer ehemaligen Kirche in der Nähe der Zeche Zollverein. Kuratiert wird die Ausstellung von Anika Meier, die mehr als 50 internationale Künstler*innen sowie Plattformen und Galerien von LA über Paris bis Shanghai eingeladen hat, wie Fellowship und Objkt.com, über die nahe Zukunft nachzudenken, in der Mensch und Maschine immer näher aneinander rücken werden.
Während Künstler wie Herbert W. Franke ab den 1950er Jahren noch den Beweis erbringen mussten, dass mit Maschinen Kunst geschaffen werden kann, schaffen jetzt Maschinen Kunst: etwa der dezentralisierte autonome Künstler Botto, der malende und zeichnende Roboter Ai-Da, oder die/der chinesisch-kanadische Künstler*in Sougwen Chung gemeinsam mit Robotern.
Bereits seit den 1960er Jahren, mit der Einführung des Begriffs der Generativen Fotografie durch Gottfried Jäger, nahmen Künstler Fotos nicht mehr nur mit einer Kamera auf, sondern generierten auch Bilder. Die Generative Fotografie damals stand für eine nicht abbildliche Position der Fotografie. Die Post-Photography heute – mit AI generierte Bilder – erschafft alternative Geschichten, die unseren Glauben an Bilder herausfordern, wie Philip Toledano mit ANOTHER AMERICA.
Wie lange ist die Zukunft?
Niemand weiß es genau. Nicht einmal ChatGPT. Nachdem Mark Fisher lamentierte, dass wir die Zukunft nicht mehr denken können, feierten Douglas Coupland, Shumon Basar und Hans Ulrich Obrist die extreme Gegenwart. Und jetzt möchte Elon Musk das Leben auf dem Mars in naher Zukunft möglich machen. Eigentlich brauchen wir eine Selbsthilfegruppe, um damit klarzukommen, dass wir nicht endlos auf unseren Smartphones scrollen können, während wir schlafen.
Wenn man im Hier und Jetzt lebt, wie Lynn Hershman Leeson sagt, denken die Menschen, man würde in der Zukunft, weil sie selbst nicht wissen, was in ihrer Zeit passiert. Genau das reflektieren oft Künstler, die mit Technologie arbeiten. Die Ausstellung REIMAGINE TOMORROW, 1954-2024, die Teil der KI Biennale in Essen ist, verfolgt diesen Weg von Kunst und Technologie von 1954 bis in die Gegenwart: von generativer Fotografie bis zu KI.
Heute sind Künstler mit der Intimität des Bildschirms und der Finanzialisierung sozialer Beziehungen konfrontiert, mit viralen Momenten und gefühlten Wahrheiten. Digitale Kunst muss jetzt nicht nur likeable, sondern auch sammelbar sein. Maschinen träumen und halluzinieren, so Refik Anadol.
Die Ausstellung REIMAGINE TOMORROW, 1954-2024 gibt einen Einblick, wie Künstler in ihrer Zeit mit Technologie arbeiten und was mit Kunst auf dem Weg von denkenden zu halluzinierenden Maschinen geschieht.
CONTRIBUTORS
Mit Beiträgen von Fellowship (LA, USA), Photo Edition Berlin (Berlin, Germany), Kate Vass (Zurich, Switzerland), Blueshift by Diane Drubay (Paris, France), Objkt.one, Office Impart (Berlin, Germany), MUD Gallery (Shanghai, China), KÖNIG GALERIE, und mehr.
AUSSTELLUNG
REIMAGINE TOMORROW, 1954–2024
AI IN CONTEXT #2
17.-24. November 2024
ERÖFFNUNG
17. November, 11–18 Uhr
Künstler:innen und Contributors werden anwesend sein.
PANEL
17. November | 15-16.30 Uhr
UNDER THE INFLUENCE OF THE MACHINE
FROM GENERATIVE PHOTOGRAPHY TO AI
Mit Kevin Abosch, James Bloom, Boris Eldagsen, Monika Fleischmann und Susanne Päch (Foundation Herbert W. Franke). Moderiert von Anika Meier.
Sprache: Englisch