Sehen und Photographieren
Dr. Marlene Schnelle-Schneyder hat sich ihr Leben lang mit der Frage „Wie sehen wir, was sehen wir“ befasst, zunächst als Photographin und nach ihrer Promotion zum Thema „Wahrnehmung und Photographie am Beispiel der Bewegungsdarstellung im 19. Jahrhundert“ als Fachjournalistin sowie als Lehrbeauftragte an verschiedenen Fachhochschulen. Sie ist engagiertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) und der Deutschen fotografischen Akademie (DFA) und aufgrund ihrer vielfältigen Verdienste um die Photographie seit 2002 Ehrenmitglied der DGPh.
Ihr im Laufe ihres langen Lebens gesammeltes Wissen und ihre umfassende Erfahrung rund um das Medium Photographie breitet Schnelle-Schneyder in ihrem im Springer-Verlag, Berlin, erschienenen Buch „Sehen und Photographieren – von der Ästhetik zum Bild“ in 12 Kapiteln detailliert aus.
In ihrer Einführung stellt sie fest: „Mit unseren Sinnen erfassen wir die Welt – und diese Eindrücke erreichen die neuronalen Netzwerke unseres Gehirns über die Augen.“ In den ersten drei Kapiteln erörtert sie, jeweils mit vielen eigenen Photographien unterstützt, in Wort und Bild ausführlich die Themen „Wahrnehmung und Bildmedien“, das Verstehen des Sehens mit ‚Auge und Gehirn‘ sowie die ‚Struktur- und Funktionsweisen des Gehirns‘. Das Kapitel 4 steht unter dem Titel „Sehen, Sprechen, Erkennen“ und untersucht deren Konsequenzen in der Darstellung. Im Kapitel ‚Sehen und Stabilität‘ geht es der Autorin um die ‚Gestalttheorie‘, aber beispielsweise auch ‚Optischen Täuschungen‘ sowie die Frage „Wie wahr ist unsere Wahrnehmung?“. Unter dem Titel „Kameraaufzeichnung“ widmet sie sich der Gegenüberstellung sowie der Manipulation und der Veränderung, unter „Realität und Bildmedien“ der ‚photographischen Darstellung zwischen Realität und Wirklichkeit‘. Im Kapitel 10 behandelt die Autorin das Thema ‚Photographie und Bewegung‘, also die Eigen- und Objektbewegung, die Darstellung der Bewegung als solche sowie deren Analyse und Synthese. Am Beispiel großer Photographen, wie Karl Martin Holzhäuser, Robert Häusser oder Sabine Korth, stellt sie deren „Künstlerische Konzepte“ vor. Das letzte Kapitel befasst sich mit dem Thema „Farbe“, deren Wirkung sowie deren Symbolwert.
Marlene Schnelle-Schneyder hat ihr gesamtes in ihrem langen Leben erworbenes Können und Wissen in ihr Buch eingebracht: Sie spricht alle Aspekte des Bildmediums Photographie als erstes apparatives Bildmedium ebenso an, wie das der Folgemedien Film, Video, Fernsehen sowie www. und fasst dies sowohl wissenschaftlich als auch ästhetisch in Wort und Bild zusammen. (vZ)
Dr. Marlene Schnelle-Schneyder (DGPh)
Sehen und Photographieren - von der Ästhetik zum Bild
301 Seiten mit 297 Abbildungen
Format 22x28 cm, Hardcover
Berlin, Springer-Verlag (als e-book erhältlich)
ISBN: 3-540-43825-4;