![Paul Kooiker, Untitled (JNBY), 2021 Paul Kooiker, Untitled (JNBY), 2021](/sites/default/files/styles/700/public/ausstellungen/Kooiker.jpg.webp?itok=yRM4v1_N)
Paul Kooiker ist derzeit einer der gefragtesten Fotografen der Modewelt, ohne ihre konventionellen Schönheitsideale zu bedienen. In seinen sepiagetönten Schwarz-Weiß-Fotografien nehmen Modelle ebenso wie Mannequins in minimalistischen Settings außergewöhnliche Posen ein. Vielfach ist ihr Körper durch dysfunktionale Kleidungsstücke bis zur Unkenntlichkeit überformt oder ganz durch sie ersetzt. Gesichter werden aus dem Rahmen gerückt oder durch Harre verhängt. Licht und Schatten lassen fragmentierte Körper zu surrealen Skulpturen werden, die allein im Medium der Fotografie existieren. Die Ambivalenz des Körpers steht dabei immer im Fokus. Oftmals ist das Geschlecht der Protagonisten nicht auszumachen und auch nicht, ob es sich um einen Menschen oder eine Puppe handelt. Kooiker spielt durch starre, statuenhafte Posen, das Ersetzen von Körperteilen durch Glieder von Schaufensterpuppen und die Isolation bestimmter Körperteile zu fetischhaften Objekten auf der Klaviatur des „Unheimlichen“. Dabei geben seine eigentümlichen Stillleben, die allein mit dem iPhone entstehen, einer unorthodoxen Schönheit Raum. Sie zielt auf die Erschaffung fragiler poetischer Wesen im diffusen Licht zwischen Begehren und Abstoßung, zwischen Selbstverlorenheit und Selbstbehauptung. [...]