Ylla - The Birth of Modern Animal Photography

Geburt der modernen Tierphotographie

Camilla Kofler (1911 – 1955) wurde unter ihrem Künstlernamen Ylla als eine der ersten Tierphotographinnen weltweit bekannt - sie widmete sich diesem Bereich zu einer Zeit, als noch niemand daran dachte, ausschließlich Tiere zu photographieren. Yllas Mutter war Jugoslawin, der Vater Rumäne, ihre Nationalität ungarisch, ihr Glaube jüdisch. Ihr bewegtes Leben führte sie von Belgrad über die surrealistischen Künstlerkreise von Paris, zu denen auch Brassaï, Kertesz und Moholy-Nagy gehörten, 1941 nach New York. Von dort aus bereiste sie als Photographin Afrika und Indien, wo sie bei einem tragischen Unfall während eines Wasserbüffelrennens ums Leben kam.

Mit ihren ersten Büchern „Animals in Africa“ und „Animals in India“ sowie ihren zahlreichen weiteren Publikationen wurde sie früh vor allem in Europa und Amerika als Tierphotographin bekannt. Ylla führte die Tierphotographie auch in die Kinderliteratur ein: „Der kleine Löwe“ und „Zwei kleine Bären“ gehörten bald zu den Klassikern der Jugendbücher.

In dem im Hirmer Verlag, München erschienenen Buch „Ylla – die Geburt der modernen Tierphotographie“ informiert Maneka Sanjay Gandhi in ihrem Vorwort, dass Ylla Tiere ausschließlich in freier Wildbahn und nie in einem Zoo photographierte. In ihrem Vorwort schildert die aus der Familie Nehru-Gandhi stammende ehemalige Ministerin und Gründerin von ‚People for Animals‘, der größten Tierschutzorganisation Indiens, dass es nicht zuletzt dem Einfluss der Photographin zu verdanken ist, dass in Indien ganz bewusst nur mit einer Kamera und nie mit einem Gewehr auf Tiere „geschossen“ wird. 

Ylla wird anschließend von Pryor Dodge, ihrem Patensohn und Nachlassverwalter, in mehreren bebilderten Texten als eine fröhliche junge Frau ausführlich vorgestellt. Eingeteilt in die Kapitel „Einführung in Yllas Tierwelt“, „Die Entwicklungsjahre zur Künstlerin“, „Haustiere und Wildtiere“, dann „Reise nach Amerika“, „Abenteuer mit Tieren“, „Afrika. Safari mit der Kamera“, „Einladung nach Indien“ sowie schließlich „Nach ihrem Lebensende“ beschreibt er ausführlich und eindrucksvoll bebildert Leben und Werk einer der ersten Tierphotographinnen der Welt. 

Dem schließt sich unter den Titeln „Tierporträts“ und „Tiergeschichten“ eine Auswahl ihrer feinfühligen photographischen Charakterstudien von Tieren an, die diese voller Klarheit und Ruhe, voller Respekt ihrer einzigartigen Persönlichkeit zeigen. Mit einer Galerie von Freunden und einer Aufstellung von Büchern der Photographin endet das große Buch. 

Ylla schuf etwas gänzlich Neues – sie hielt die individuellen Ausdrucksweisen und Persönlichkeiten der Tiere im Bild fest. Das Buch erzählt die spannende Geschichte einer selbstbewussten, abenteuerlustigen Frau, die als Pionierin der Tierphotographie Geschichte schrieb.  (vZ)

Ylla 
The Birth of Modern Animal Photography
Text: Pryor Dodge, Maneka Gandhi 
Sprache: Englisch 
240 Seiten mit 260 Abbildungen 
Format: 24×28 cm, Hardcover 
München, Hirmer Verlag
ISBN: 978-3-7774-4262-4; € 49,90