
Kreativer Bilddesigner, engagierter Fotojournalist, poetischer Erzähler: Die aktuelle Ausstellung im Ernst Leitz Museum zeigt das Werk des Magnum-Fotografen Werner Bischof (1916–1954) in seiner ganzen Breite. Trotz seines frühen Todes durch einen Autounfall in den Anden mit nur 38 Jahren zählt Bischof noch heute mit seiner gestalterischen Präzision und emotional ansprechenden Bildästhetik zu den wichtigsten Schweizer Fotografen des 20. Jahrhunderts. Eindrücklich belegt die aufwendige Museumspräsentation seine Entwicklung von einem zurückgezogenen, künstlerisch arbeitenden Studiofotografen zum von der Gewalt der Geschichte getriebenen Fotojournalisten.
Die Ausstellung in Wetzlar entstand in enger Kooperation mit Marco Bischof, dem ältesten Sohn des Fotografen, und Tania Kuhn, engste Mitarbeiterin des Werner Bischof Estates. Neben vielen heute längst ikonischen Aufnahmen, wie dem Flöte spielenden Jungen oder den Shinto-Priestern im Schneetreiben, sind auch viele unbekannte Motive und Dokumente zu entdecken, die von der großen Humanität und dem präzisen Auge des Fotografen Zeugnis ablegen.