Für den Fotografen Yero Adugna Eticha begann alles mit den Protesten gegen die Morde an Breonna Taylor und George Floyd und der daraus erstarkten Black Lives Matter-Bewegung im Jahr 2020. Weltweit kam es zu Demonstrationen gegen Rassismus und Diskriminierung sowie Solidaritätsbekundungen. Eticha beschließt aktiv zu werden. In den Straßen Berlins verteilt er Flugblätter an Schwarze Menschen mit dem Aufruf, sich von ihm fotografieren zu lassen. Im Laufe der Jahre entstanden so 500 Porträts von Afro-Schwarzen Deutschen und der Diaspora in Berlin. In den Begegnungen erfuhr er alltägliche und bewegende Details aus ihrem Leben, die er aufzeichnete. Dabei arbeitet Eticha transdisziplinär auf den Ebenen von Bild und Ton. Mit BLACK IN BERLIN ist ein einzigartiges Archiv entstanden, das einen Einblick in die facettenreichen Lebenswirklichkeiten Schwarzer Menschen in einer weißen Mehrheitgesellschaft gibt.
Im Mittelpunkt der Porträtarbeit steht Etichas Auseinandersetzung mit der Kultur und Geschichte des Kolonialismus: „Wer wir sind: Ein fester Bestandteil dieser Stadt, Menschen unterschiedlicher Professionen und Hintergründe, verschiedener Träume, Verkörperungen Schwarzer Identität. Ich träume von einem Berlin, in dem die Facette eines jeden Schwarzen Gesichts gefeiert wird.“ – Yero Adugna Eticha
BLACK IN BERLIN ist die erste Einzelausstellung des gebürtigen Äthiopiers Yero Adugna Eticha, der als Fotograf in Berlin lebt und arbeitet. Parallel erscheint das Buch BLACK IN BERLIN im Distanz Verlag.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Miriam Zlobinski.