Peter Keetman, Ende Karosseriemontage in Halle 3, Silbergelatine auf Barytpapier, 30,9 x 22,2 cm, Dauerleihgabe der Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig © Peter Keetman Archiv / Stiftung F.C. Gundlach
Peter Keetman, Ende Karosseriemontage in Halle 3, Silbergelatine auf Barytpapier, 30,9 x 22,2 cm, Dauerleihgabe der Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig © Peter Keetman Archiv / Stiftung F.C. Gundlach
Photograph*in
Peter Keetman
Ausstellungsdatum
-
Name der Galerie / Museum / Ausstellungsort
Beschreibung

Einer der wegweisenden Fotografen der unmittelbaren Nachkriegszeit hat Ostern 1953 im Wolfsburger Volkswagenwerk Bilder geschaffen, die heute zu den Ikonen der ‚subjektiven fotografie‘ gehören. Anlässlich ihres 70-jährigen Entstehens zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg Peter Keetmans Serie „Volkswagenwerk 1953“.

Die Fotografien sind weit mehr als herkömmliche Industriefotografien oder reine Dokumentationen von Produktionsabläufen. Die Wolfsburger Serie zeigt sowohl Totalen, in denen die Weite der Werkshallen das Bild dominiert, als auch Motive in Nahsicht, denen ein hoher Abstraktionsgrad eigen ist. Die Aufnahmen von Kotflügeln der Käfer-Produktion zählen mittlerweile zu den prominentesten Motiven der ‚subjektiven fotografie‘. Keetmans Umgang mit dem natürlichen Licht bringt dabei erst die Schönheit der Formenwelt hervor. Für das Gründungsmitglied der Gruppe fotoform war es eine einmalige und außergewöhnliche Gelegenheit, frei in einer der markantesten Produktionsstätte jener Jahre zu fotografieren. Er selbst beschreibt es so: „Ich war damals mit einem Gebrauchsgraphiker befreundet, der mir eines Tages sagte, daß er zu VW fahren möchte, um dort evtl. einen Auftrag für eine VW-Werbung zu bekommen. Ich bat ihn, mitfahren zu dürfen in der Hoffnung, daß ich von der Produktion des Käfers etwas photographieren durfte. Seitens des VW-Werkes wurde mir jede Unterstützung zuteil – ich durfte mich Im Werk nach freiem Ermessen umschauen. Auch wurde mir ein junger Mann aus dem Werk beigesellt, der mir dann sehr hilfreich war. Ich hatte nur eine Rolleiflex, Filme und ein Stativ, und keinerlei Beleuchtung, keinen Blitz etc. Alles konnte ich nur mit dem natürlichen Tageslicht aufnehmen, aber ich war so glücklich und so dankbar, daß man mir seitens des Werkes so großzügig entgegengekommen war.“