Eine Hommage an die Stadt Köln
Köln wird geliebt – nicht nur von den Kölnern, sondern auch von den 3,8 Millionen Gästen, die jedes Jahr die Stadt besuchen. Dabei zeigt sich die Schönheit der Stadt oftmals nicht unmittelbar, sondern erst auf den zweiten Blick. Die Architektur der Rheinmetropole reflektiert die einmalig lange und immer wieder bewegende Geschichte der Stadt: Sie ist vielfältig, verbindet Gegensätze und spiegelt die Pluralität und Offenheit der Stadt wider.
Der Journalist, Kurator und Verleger Michael Kaune weiß, dass es eine Vielzahl von Bildbänden über Köln gibt, in denen sich große Lichtbildner, wie August Sander, Karl Hugo Schmölz und Chargesheimer, aus ihren jeweiligen Perspektiven mit der Stadt vor und kurz nach dem Krieg befassten. „Allerdings lebt die Stadt aktiv im Heute und planerisch auch in der Zukunft.“ Stadtkonservator Dr. Thomas Werner stellt in seinem Vorwort fest, dass der im J.P.Bachem Verlag erschienene Bildband „Köln – das Gesicht einer Stadt“ die Kölner Baukultur an ausgewählten Beispielen im Zeitfenster Gründerzeit bis Jahrtausendwende deutlich vor Augen führt und vor allem auch Bauten aus der Zeit des Wiederaufbaus zeigt. „Vom Römischen Poblicius-Grabmal bis hin zum zeitgenössischen Kranhaus – keine andere Metropole kann auf eine so mannigfache Baukultur innerhalb ihrer 2000jährigen Stadtentwicklung zurückblicken.“
In den 1950er Jahren prägten Architekten, wie Karl Band, Rudolf Schwarz, Wilhelm Koep, Gottfried Böhm und Wilhelm Riphahn, mit der Neugestaltung des Gürzenich, den Entwürfen zum Haus Werfers oder dem Amerika-Haus das Stadtbild. Zugleich richtet der Bildband seinen Blick auf Neubauten, wie die Kranhäuser oder die U-Bahn-Station Heumarkt. Diese werden ergänzt um architektonische Meisterwerke, wie das Park-Café im Rheinpark, das ‚Weltstadthaus‘, die Schaugewächshäuser am Botanischen Garten oder die Zentralmoschee.
Die Architektur- und Landschaftsaufnahmen des Kölner Fotografen Jo Fober sind nach dem NoBeach-Prinzip der analogen Entwicklungsmethode entstanden und digital umgesetzt. Damit erreicht er eine bewusste Farbreduzierung ebenso wie intensive Kontraste. Zudem verleiht - ganz im Stil von Bernd und Hilla Becher und ihrer Schüler - die systematisch frontale und zentrale Ansicht den Aufnahmen der Bauwerke seiner Heimatstadt eine dokumentarische Dimension. Die ausdrucksstarken, ausschließlich bei natürlichem Licht entstandenen, teilweise nahezu monochromen, konsequent menschenleeren und jeweils mit ausführlichen Bildunterschriften versehenen Außen- und Innenaufnahmen zeigen, wie Köln am Rhein auf dem Fundament ihrer sehr alten und bewegten Geschichte aktuell zu sehen ist.
Der Fotograf Jo Fober und der Herausgeber des ‚Quest-Metropolen-Magazine‘ Michael Kaune porträtieren in dem Bildband gekonnt die Schätze der Gegenwartsarchitektur in Köln und überraschen den Betrachter gleichzeitig mit außergewöhnlichen Sichtweisen – eine Metropole, die schon jede Menge erlebt hat, gesehen aus einer neuen, spannenden Perspektive. (vZ)
Jo Fober (DGPh)
Köln – das Gesicht einer Stadt
Hrsg.: Michael Kaune
144 Seiten
Format: 23x29 cm, Hardcover
Köln, J.P.Bachem Verlag
ISBN: 978-3-7616-3452-3
29,95 €