Die vier Leben der Schmetterlinge
Schmetterlinge sind atemberaubend schön und ein Wunder der Evolution. Sie können bis zur molekularen Feinstruktur hinab Dinge erschnüffeln, um die halbe Welt fliegen, die Gestalt von Wespen annehmen, sich im Gewimmel ihrer Fressfeinde, den Ameisen, prächtig entwickeln, tiefgefroren überleben - und vieles mehr. Auch der international renommierte Tier- und Naturphotograph Ingo Arndt (DGPh) ist der Faszination der „fliegenden Blüten“ erlegen.
An den verschiedensten Orten der Welt hielt der mittlerweile achtmal beim als „Wildlife Photographer of the Year“ ausgezeichnete Photograph mit seiner Kamera Schmetterlinge in ihren vier verschiedenen Lebensstufen in atemberaubenden Aufnahmen fest, nachdem diese sich durch Duft, Geruch, Erkennen, Umwerben und Erhörtwerden gefunden und gepaart haben. Zunächst wird die Formenvielfalt des Eis – große, kleine, weiche oder harte – thematisiert. Daraus entsteht die sich trickreich tarnende Raupe, deren Haupttätigkeit das Fressen ist und die sich bis zur Verpuppung vier- bis fünfmal häuten muss. Diese Puppe ist die Hülle, in der sich aus den Raupen die Schmetterlinge entwickeln, deren anschließender Schlüpfvorgang in dem Buch in einer wunderbaren Sequenz mit genauen Zeitangaben wiedergegeben ist. Der ausführliche Bildteil schließt mit Makroaufnahmen von Schmetterlingsflügeln und -rüsseln sowie mit Großaufnahmen verschiedener Schmetterlinge der ganzen Welt.
Die Photographien und das Leben der Schmetterlinge erklären fachkundig die Biologin und Sachbuchautorin Veronika Straaß und der Wissenschaftsjournalist Claus-Peter Lieckfeld: Warum nehmen Schmetterlinge einen so langen Anlauf - Ei, Raupe, Puppe - bis zur Vollendung? Wie kann es sein, dass sich ein Raupenkörper zu Zellbrei verflüssigt, aus dem sich ein neues Lebewesen entwickelt, das seinem Vorgänger ungefähr so ähnlich sieht wie ein Paradiesvogel einer Nacktschnecke? Warum gibt es fast zehnmal mehr Nachtfalter als Tagschmetterlinge? Und wie lassen sich noch vorhandene Bestände schützen? Dazu schließt der Band mit einer Liste ergiebiger Pflanzen für den Schmetterlingsgarten.
Das Ei, die sich trickreich tarnenden Raupen, die geheimnisvollen ‚Juwelen‘ der Puppen sowie schließlich die voll entwickelten Insekten zeigen die faszinierenden Photographien der „Überflieger“ in der Vielfalt all ihrer Farben und Formen. (vZ)
Überflieger - Die vier Leben der Schmetterlinge
Texte: Veronika Straaß, Claus-Peter Lieckfeld
Fotografie: Ingo Arndt (DGPh)
144 Seiten mit 100 Farbphotographien und Zeichnungen
Format: 23 x 32 cm, Hardcover
München/Hamburg, Dölling & Galitz Verlag
ISBN: 978-3-86218-150-6
ca. € 29,90