Konrad Adenauer - Leben und Werk
Konrad Adenauer (1876–1967) gilt als überragende Persönlichkeit der deutschen Nachkriegsgeschichte. Als erster Kanzler, der von 1949 bis 1963 und damit 14 Jahre lang die Bundesrepublik Deutschland regieren sollte, wurde er von der Bevölkerung verehrt und als Staatsmann weltweit geachtet. Der reich ausgestattete, im Hirmer Verlag, München, erschienene Bildband „Adenauer – eine Geschichte in Bildern“ bietet eine illustrierte Gesamtschau seines Lebens und politischen Wirkens von den Anfängen in Wilhelminischer Zeit bis zu seinem Tod.
Norbert Lammert als Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und Jürgen Rüttgers als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus erinnern als Herausgeber des Bandes unter dem Titel „Es musste alles neu gemacht werden“ in ihrem gemeinsamen Vorwort daran, dass Konrad Adenauer als Präsident des Parlamentarischen Rates zusammen mit Theodor Heuss und Carlo Schmid einer der Väter des Grundgesetzes ist.
Vor dem umfangreichen Bildteil informieren Essays seines Enkels sowie namhafter Zeithistoriker über das Leben und die Leistung von Konrad Adenauer. Sehr persönliche Erinnerungen fasst Konrad Adenauer sen., einer der ältesten seiner 24 Enkel, unter dem Titel „Erinnerungsbild: ‚Der Alte von Rhöndorf‘, mein Großvater“ zusammen. Manfred Görtemaker schildert unter dem Titel „Lebensbild: Konrad Adenauer (1876 – 1967)“ dessen Werdegang: Seine politische Karriere begann als Oberbürgermeister von Köln, wurde in der Zeit des Nationalsozialismus unterbrochen und setzte sich nach dem Krieg fort, als nach einem Treffen einer handverlesenen Runde in seinem Haus in Rhöndorf jene Ära begann, die untrennbar mit dem Namen Konrad Adenauer verbunden ist und bis zum Herbst 1963 dauern sollte. Dominik Geppert belegt unter dem Titel „Der populäre Kanzler und die modernen Medien“, wie es Adenauer nach und nach verstand, mit den Medien umzugehen. Die zunächst noch festgefrorenen photographischen Aufnahmen, später die bewegten Filmszenen in Wochenschauen bis zum Fernsehen eröffneten ihm verschiedenartige Perspektiven, mit denen er umzugehen verstand.
Der Bildteil ist in sechs Kapitel unterteilt. Er wurde aus Material verschiedener Pressearchive und Bildagenturen, aber auch bekannter Photographen, wie u.a. Hanns Hubmann, Benno Wundshammer, Kurt Rohwedder, Josef Albert Slominski, Hugo Erfurt, Erich Lessing, Hilmar Pabel, Cornell Capa, Tony Vaccaro oder auch Sven Simon und Will McBride zusammengestellt. Jede Photographie ist mit einer ausführlichen Bildunterschrift versehen. Die sechs Kapitel sind unterteilt in „Jugend und Karriere im Kaiserreich 1876 – 1917“, „Regierungsmacht in Köln 1917 – 1945“, „Ausgrenzung, Rückzug und Verfolgung im ‚Dritten Reich‘ 1933 – 1945“, „Grundlegung der bundesdeutschen Demokratie nach dem Krieg 1945 – 1949“, „Kanzlerdemokratie, Westbindung und Einigung Europas: Die Ära Adenauer 1949 – 1963“ und „Abschied von der Macht und letzte Jahre 1963 – 1967“.
Unter der Überschrift „Konrad Adenauer – Stationen seines Lebens“ sind am Ende des Bandes die wichtigsten Lebensdaten des am 8. Januar 1876 in Köln geborenen und am 19. April 1967 in Rhöndorf gestorbenen Politikers in einer ausführlichen Chronologie zusammengestellt.
Mit einer interessanten Mischung aus historischen Aufnahmen und eher seltenen, bislang unbekannten Motiven vermittelt der Band einen authentischen Blick auf Konrad Adenauer, den Gründervater der bundesdeutschen Demokratie. (vZ)
Adenauer - Eine Geschichte in Bildern
Hrsg.: Konrad-Adenauer-Stiftung, Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus
Beiträge: Konrad Adenauer sen., Dominik Geppert, Manfred Görtemaker
Bearbeitung: Matthias Krüger
Text: Deutsch / Englisch
300 Seiten, 220 Abbildungen
Format: 25x26,5 cm, Hardcover
München, Hirmer Verlag
ISBN: 978-3-7774-3908-2
39,90 €