Um die Jahrtausendwende gab es mehrere große Klausurtagungen, in denen der Gesamtvorstand der DGPh (Geschäftsführender Vorstand und Sektionsvorstände) die Arbeit für die Gesellschaft abgestimmt und sich mit grundlegenden Fragen der Ausrichtung der DGPh auseinandergesetzt hat. Durchgehendes Thema und Anliegen war eine stärkere Beteiligung der Mitglieder an der inhaltlichen Arbeit und an Entscheidungsprozessen.
Als Plattform für die Mitgliederbeteiligung galt lange die jährliche Mitgliederversammlung, wenn auch die Tagesordnungen durch formale Anforderungen oft schon weitgehend gefüllt waren. Der Vorstand entschied daher, dass es künftig weitere Foren der Beteiligung für Mitglieder bedürfe. 2015 und 2016 wurden unter Leitung von Michael Sarbacher und einem Moderator zwei Open Spaces organisiert. Da diese im Zusammenhang mit Preisverleihungen in Essen und Köln standen war die Resonanz und Beteiligung gut, die Örtlichkeiten (jeweils Museen) boten einen anregenden Rahmen für den Austausch.
Nach einem moderierten Auftakt mit Sammlung von zu behandelnden Aspekten und Themenfeldern trafen sich die Mitglieder in kleinen themenspezifischen Arbeitsgruppen und diskutierten einzelne Aspekte – z. B. Sektionsstruktur, Finanzierung, Kommunikationsformen – und erarbeiteten erste konkrete Vorschläge für die künftigen Aktivitäten.
Beide Veranstaltungen wurden vor Ort als erfolgreich eingeschätzt. Trotz mehrerer Aufrufe blieb aber die Weiterarbeit an den Aufgaben leider vereinzelt, speziell eingerichtete digitale Plattformen weitgehend ungenutzt. Der Vorstand hat Ideen aus den protokollierten Diskussionen zwar teilweise aufgegriffen, die gewünschte Aktivierung der Mitglieder blieb bis auf wenige Ausnahmen aber aus.
Dennoch sind die beiden Open Spaces nicht ohne Ergebnis geblieben. Allein der persönliche Austausch führte zu Begegnungen, aus denen eine aktivere Mitarbeit von Teilnehmer*innen in den beiden Vorstandsgremien resultierte.
Zwischen Mitte 2020 und Frühjahr 2021 wurden die Impulse noch einmal aufgegriffen als eine Gruppe von Mitgliedern ein sog. Strategiepapier entwickelte, das in einer großen Zahl von Videokonferenzen von mehreren Arbeitsgruppen diskutiert wurde.
Abschließend gewann der Vorstand die Erkenntnis, dass solche Formate immer lohnend sind, um Mitglieder und Vorstand in einen diskursiven Austausch zu bringen. Eine konkrete Mitarbeit beschränkt sich dann angesichts der vielen Verpflichtungen von Mitgliedern an anderer Stelle aber oft nur auf eine beschränkte Zeit oder einzelne Projekte.
Ditmar Schädel