Nachdem die Sammlung der Deutschen Gesellschaft für Photographie in den 1990er Jahren an Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur verkauft wurde, stellte sich die Frage nach einer Neuaufnahme dieser Aktivität. Zunehmende Schwierigkeiten durch Urheberrechtsregelungen und Verhandlungen mit Galerien führten dazu, dass eine Wiederbelebung der Sammlungstätigkeit nicht in Frage kam. Der Vorstand entschied sich aber für den Beginn einer Reihe von exklusiven Editionen.
Da die DGPh eine Reihe von Preisen an sehr renommierte Photograph*innen vergibt, lag es nahe, sich zunächst auf die Preisträger*innen von Kulturpreis und Dr. Erich Salomon-Preis zu konzentrieren.
Geplant wurde die Herausgabe von ausschließlich für diese Edition gefertigten Prints in einer Auflage von 20 Exemplaren. Der Auftakt gelang mit „Faltblatt, Fotopapierarbeit XXIX“ von Gottfried Jäger (Kulturpreis 2014) aus dem Jahr 1999, aufgelegt als Unikate im Objektrahmen. Diese Arbeit stellt ein zentrales Werk im Schaffen von Jäger zur Auseinandersetzung mit grundlegenden photographischen Begriffen und Verfahren dar und zeigt ein gefaltetes Photopapier mit haptischer Anmutung und einer photochemisch erzeugten Schwärzung auf einer der Seiten.
Peter Bialobrzeskis (Dr. Erich Salomon-Preis 2012) Arbeit „Cairo_01“ aus der Reihe „Cairo Diary“ ist ein Pigmentdruck auf Barytpapier und zeigt eine Aufnahme, die Bialobrzeski im Zuge seiner intensiven Besuche europäischer und asiatischer Metropolen gemacht hat. Bialobrzeski sucht dabei nach Bildern, die für die Umwälzungen großer Städte, sowie die wirtschaftlichen und urbanen Umbrüche stehen.
Die dritte Edition erschien mit einer Arbeit von Heidi und Hans-Jürgen Koch (Dr. Erich Salomon-Preis 2011). „The Swimmer“ aus der Serie „The White Bear“ von 1999 zeigt die beeindruckende Aufnahme eines schwimmenden Eisbären. Durch die Unterwasserperspektive entsteht eine Nähe zu dem wilden Tier, eine Konzeption, die in vielen Serien der bekannten Tierphotographen eine wichtige Rolle spielt.
Da die Arbeiten aus den Editionen zum großen Teil von den Photograph*innen an die DGPh geschenkt wurden, können Interessierte ein wichtiges Werk der ausgezeichneten Photograph*innen zu einem attraktiven Preis erwerben und damit gleichzeitig die Arbeit der DGPh unterstützen.
Ditmar Schädel