Das rekonstruierte Berliner Schloss
Architektur, Fassaden und Skulpturen in wunderbaren Photographien
Der Band „Das rekonstruierte Berliner Schloss – Fassade, Architektur und Skulptur“ stellt das wiedererstandene Berliner Schloss in der Mitte der deutschen Hauptstadt sowohl als ein Denkmal eines meisterhaft gestalteten barocken Gebäudes als auch einen lebendigen Neubau für die Kultur vor, den der Photograph Leo Seidel fünf Jahre lang begleitet hat.
Durch seine Photographien werden Architektur und Skulptur der hervorragend gestalteten Fassaden Andreas Schlüters und seines Nachfolgers Eosander ebenso stimmungsvoll ins Bild gesetzt, wie das gesamte Ensemble, das zukünftig sowohl als historisches Zentrum als auch als lebendiges neues Stadtquartier für die Kultur dient, mit dem der städtebauliche Bezugspunkt zwischen dem Boulevard ‚Unter den Linden‘ und der ‚Museumsinsel‘ in die deutsche Hauptstadt zurückgekehrt ist.
Die prachtvollen, zumeist ganz- oder sogar doppelseitig gedruckten Farbphotographien von Leo Seidel werden durch facettenreiche Texte von Autoren und Autorinnen, die als Beteiligte an diesem Großprojekt hinter die Kulissen blicken, bereichert. Peter Stephan gibt in seinem Beitrag „Inszenierte Architektur - die Barockfassaden des Berliner Schlosses“ einen Einblick in die baugeschichtliche Entwicklung des Entwurfs von Andreas Schlüter und seiner Nachfolger und erklärt den architektonischen Aufbau sowie die baukünstlerische Gestaltung dieses Meisterwerks. Bernd Wolfgang Lindemann richtet unter dem Titel „Im Zeichen des Barocks“ seinen Blick auf die Ikonographie, die Bildsprache des figürlichen Fassadenschmucks am Berliner Schloss. Der verantwortliche italienische Architekt Franco Stella führt zusammen mit dem Projektleiter Peter Westermann unter der Überschrift „Die rekonstruierten Fassaden des Berliner Schlosses“ in die konzeptuellen städtebaulichen Überlegungen für die Wiedererrichtung des riesigen Gebäudes ein. Dazu gehört vor allem die Folge von öffentlichen und halböffentlichen Plätzen im Inneren des Schlosses. Zudem hatte Stella die Idee, mit der offenen Passage zwischen den Portalen 4 am ‚Lustgarten‘ und 2 am Schlossplatz eine Fußgängerstraße quer durch das Gebäude zu legen, dieses somit geschickt in die Struktur der Stadt einzubinden und zugleich im Inneren neue öffentliche Plätze zu schaffen. Kathrin Lange schließlich beschreibt zusammen mit Bertold Just unter der Überschrift „Restaurieren – Rekonstruieren – Kopieren“ die handwerkliche und künstlerische Leistung aller Natursteinwerke: Die Sandsteinrestaurierung, die Bildhauerarbeiten, die Gipsformerei sowie die Steinmetzarbeiten und den Umgang mit dem Material aus dem Elbsandsteingebirge.
Der im Hirmer Verlag, München, erschienene Band zeigt das wiedererstandene Berliner Schloss mit seinen etwa 750 laufenden Metern neu-alter Barockfassaden als eines der größten Rekonstruktionsvorhaben der Bundesrepublik Deutschland und gleichzeitig als architektonisches und künstlerisches Großprojekt, das in gelungener Weise die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt. (vZ)
Das rekonstruierte Berliner Schloss
Fassade, Architektur und Skulptur
Hrsg.: Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss
Beiträge von Hans-Dieter Hegner, Kathrin Lange, Bernd Wolfgang Lindemann, Franco Stella, Peter Stephan, Bernhard Wolter
Photographien von Leo Seidel
160 Seiten, 226 Abbildungen in Farbe
Format: 24 x 30 cm, Hardcover
München, Hirmer Verlag
ISBN: 978-3-7774-3217-5
19,90 €