Der Gang der Dinge Hg. Christiane E. Fricke für die DGPh

Der Gang der Dinge
Hg. Christiane E. Fricke für die DGPh
Format: 17 x 24 cm, 190 Seiten, durchgängig 4farbig, broschiert
fruehwerk Verlag
ISBN: 978-3-941295-11-7; 18 Euro

„Der Gang der Dinge. Welche Zukunft haben photographische Archive und Nachlässe?“, so der Titel eines interdisziplinären Symposiums, das von der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) im Jahr 2012 in Wolfsburg veranstaltet wurde. Basierend auf den Vorträgen des Symposiums erläutert das Buch eine ganze Palette von Fragestellungen rund um den Umgang mit photographischen Nachlässen und Sammlungen. Ausgangspunkt waren die Sorgen vieler Photographen und Sammler, was aus ihren Beständen werden soll.

Warum ist das Thema brisant? Zu viele Bestände landeten schon im Müll oder in unberufenen Händen. Deutsche Museen eignen sich nur bedingt für die Aufnahme von Nachlässen und die Idee einer nationalen Anlaufstelle war lange Zeit stark umstritten und ist momentan nicht in Sicht. Bedeutende Bildsammlungen und Archive fanden im Ausland ihre Heimat. Das im vorliegenden Band vorgestellte, erst 2012 finalisierte Konzept für ein Archiv der Photographen in der Deutschen Fotothek, Dresden, ist deshalb so etwas wie
eine Sensation.

Das Buch stellt außerdem beispielhafte neue Einrichtungen in Polen und Frankreich vor: die 2008 gegründete Warschauer Stiftung „Archeology of Photography Foundation“ und die 2012 freigeschaltete Datenbank AraGo der staatlichen französischen Kulturbehörde Mission de la Photographie. Die wechselhafte Geschichte einer ursprünglich privat verwalteten Sammlung liefert die französische Autochrome-Sammlung "Les Archives de la planète" von Albert Kahn in Paris.

Eine Handvoll deutscher Archive werden unter speziellen Fragestellungen vorgestellt. So der Nachlass der Alfelder Photographenfamilie Püscher, das „Bildarchiv Foto Marburg“, das „Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds“, Brauweiler und das Stadtarchiv Bonn. Um das Bewahren einer privaten Stiftung kreisen die Beiträge über das Institut Heidersberger in Wolfsburg und die Alfred-Ehrhardt-Stiftung in Berlin.

Im letzten Teil des Buches geht es um die Bedingungen für eine angemessene Aufbewahrung von Archivalien, um die Bewertung von Bildern und Dokumenten und mögliche juristische Konstruktionen für eine Weitergabe von Sammlungen.

Autoren sind Jens Bove und Sebastian Lux, Enno Kaufhold, Karolina Lewandowska, Sandrine Mahieu, Franziska Maria Scheuer, Simon Schwinge, Thomas Jahn, Karin Lingl, Sabine Krell, Bernd Rodrian, Christiane Stahl, Simone Klein, Marjen Schmidt, Florian Mercker und Christiane E. Fricke

Das Buch ist über den Verlag fruehwerk zu beziehen: http://www.fruehwerk-verlag.de/02_projekte.html