Heiner Blum, Thomas Deutschmann, Jürgen Hocker, Gaby Winkler, Andreas Horlitz und Holger Stumpf werden mit dem Otto-Steinert-Preis der DGPh im Jahre 1981 geehrt.
Holger Stumpf — Neue fotografische Wege
Seit 1976 fotografiert der Bildautor und wurde schon 1981 mit dem Otto-Steinert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet. Noch früher, 1979, erschien sein Name im „British Journal of Photography Annual“ in London. Hinweise auf einen steilen Aufstieg des Berufsfotografen, der in Hamburg lebt und inzwischen sogar „museumswürdig“ wurde: Seine Bilder hängen im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe und in Seagram’s Collection in New York. Jetzt 34 Jahre alt, stehen ihm im In- und Ausland viele Galerien für Ausstellungen zur Verfügung. Eine beachtliche Karriere, die aber keineswegs aus dem Nichts entstanden ist. Suche und Unsicherheit kennzeichneten den Beginn des künstlerischen Wegs.
Grafische Elemente erscheinen in den Bildern Holger Stumpfs immer wieder, dessen Einstellung zu seiner künstlerischen Arbeit sicher nicht leicht nachzuvollziehen ist. Was zählt, sind letztlich jedoch die Ergebnisse. Und die beeindrucken allemal! Ohne in grundsätzliche Betrachtungen verfallen zu wollen, tut sich aber doch die Frage auf, ob nicht gerade Künstler wie er, die nach neuen Wegen suchen, der Fotografie Auftrieb geben. Nur zu oft wird in jüngster Zeit ein gewisser Stillstand beklagt, wird bemängelt, daß zu wenige ambitionierte Fotografen Neuland zu betreten suchen. Hier ist einer, der das riskiert und damit Erfolg hat. Es scheint also durchaus berechtigt, die Anregungen aufzugreifen. Es muß ja nicht in gleichen Richtungen sein. Das Grundsätzliche aber ist ganz sicher bedenkenswert. Zumal die Technik es jedem ermöglicht, das ganz persönliche Motivschema aufzubauen und zu realisieren.
Ausschnitt, LEICA Fotozeitschrift, 1987