Hermann Stamm erhielt für seine Arbeit "Der Verbotene Tod" den Otto-Steinert-Preis 1979.
Mit der Wahl Hermann Stamms entschied sich die Jury einen Fotografen auszuzeichnen, dessen Arbeit "Der Verbotene Tod" sie als "eine künstlerisch verdichtete Aussage zu der weitgehend anonymen Art heutigen Sterbens" bezeichnete. Nicht nur das brisante Thema sondern auch die spezielle Darstellungsweise wird dieses Urteil veranlass haben. Denn erst durch das Wechselspiel zwischen Fotografie und Text wird die künstlerische Dimension dieser Arbeit deutlich. Die Diskrepanz zwischen der Anonymität der Bilder auf der einen Seite und der durch den Text vermittelten individuellen Geschichten auf der anderen, wird zum konstitutiven Element.
Somit ist "Der Verbotene Tod" keine Dokumentation im klassischen Sinne. Sie speist sich nicht aus dem in den 70ern so gängigen "human touch" und einem explizit geäußerten Wirklichkeitsanspruch. Vielmehr ist die aus 14 Serien bestehende Arbeit die essayistische Annäherung Stamms an das persönliche wie gesellschaftlich heikle Thema des Sterbens.