Mit einer Anerkennung (2. Preis, 500 Euro) würdigt die Jury das geplante Fotoprojekt der Fotojournalistin Andrea Gjestvang. Mit ihrem Projekt über Frauen in der Ukraine im Alltag des dort herrschenden Krieges will sie den oft übersehenen alltäglichen Kampf von Frauen, insbesondere von Müttern, in Kriegsgebieten sichtbar machen.
Die Situation der Frauen in der Ukraine bewegt Andrea Gjestvang seit dem Ausbruch des Krieges 2022. "Vor dem 24. Februar 2022
führten viele dieser Frauen ein Leben, das meinem ähnelte. Als Mutter kann ich mir nur vorstellen, unter welchem Druck sie jetzt leben, so Andrea Gjestbvang. „Während Männer in den Krieg geschickt werden, müssen viele Frauen unter extremen Bedingungen Pflege und Arbeit ausbalancieren. Frauen in Kriegs- und Krisengebieten navigieren durch einen ständigen Strom von Gefahren, Sorgen und Aufgaben, die ein Leben im Krieg mit sich bringt."
Andrea Gjestvang (geboren 1981 in Hamar, Norwegen) lebt und arbeitet in Berlin. Sie absolvierte im Jahr 2003 ein Studium im Bereich Fotojournalismus an der OsloMet Universität in Norwegen.
Gjestvang untersucht zeitgenössische soziale Themen in der nördlichen Hemisphäre. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen verschiedenen Normen und Genres. Im Jahr 2012 veröffentlichte Gjestvang ihr erstes Fotobuch «One Day in History» (Pax), mit Porträts der jungen Überlebenden des Terrorangriffs am 22. Juli 2011 auf der Insel Utøya in Norwegen. 10 Jahre nach dem Anschlag hat sie die Überlebenden erneut fotografiert.