Mit dem US-amerikanischen New-Color-Pionier Stephen Shore ehrt die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) einen der bedeutendsten Photographen der Gegenwart.
Stephen Shore zählt neben William Eggleston und Joel Sternfeld zu den führenden Protagonisten der New-Color-Photography. Mit ihm würdigt die DGPh eine herausragende Persönlichkeit, deren ikonisches Schaffen international gleich mehrere Photographengenerationen entscheidend geprägt hat. Bereits in seiner Kindheit experimentierte Stephen Shore, der 1947 in New York geboren wurde, mit der Photographie. Edward Steichen, Kurator des Museum of Modern Art in New York, erwarb 1961 drei s/w-Prints von dem 14jährigen für die photographische Sammlung. Mitte der 1960er Jahre begann Shore das künstlerische Treiben in Andy Warhols Factory zu dokumentieren. Von den zeitgemäßen künstlerischen Entwicklungen der Photoszene inspiriert, entstanden ab 1969 serielle Arbeiten, die zwei Jahre später in einer Einzelausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt wurden.
Zu Beginn der 1970er Jahre verwendete Stephen Shore in seinen Bildern, die auf mehreren Reisen durch die USA entstanden und mit Kalkül das Alltägliche und Banale in den Blickpunkt rückten, erstmals das Element der Farbe als autonomes Ausdrucksmittel. Durch den Farbeinsatz, der im Sinne von Walker Evans damals noch als „vulgär“ galt, revolutionierte Stephen Shore das Eigenverständnis der Photographie nachhaltig. 1976 richtete ihm das Museum of Modern Art in New York eine Einzelausstellung aus. Shores Photoband Uncommon Places, der 1982 im Aperture Verlag erschien, wurde für gleich mehrere Photographengenerationen dies- und jenseits des Atlantiks wegweisend.