Prof. Dr. Walter Bruch, Leopold Godowsky und Prof. Dr. Gotthard Wolf werden 1973 mit dem Kulturpreis ausgezeichnet.
Auszug aus der Presseerklärung zu Dr. Walter Bruch:
Durch diese Auszeichnung ehrt die DGPh seine Verdienste auf dem Gebiet des Fernsehens, insbesondere für die Entwicklung des PAL-Verfahrens zur Farbfernsehübertragung sowie für die zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträge, mit denen er die schöpferischen Leistungen der Technik in der Öffentlichkeit eindrucksvoll bekannt gemacht hat.
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Auszug aus der Laudatio auf Prof. Dr. Gotthard Wolf:
Herr Professor Wolf ist am 27.12.1910 in Breslau geboren. Er studierte Elektrotechnik und promovierte an der TH in Breslau. 1936 trat er in die Reichsstelle für den Unterrichtsfilm in Berlin ein, die spätere Reichsanstalt für Film und Bild, in der er 1941 die Leitung der Abteilung Technischer Forschungsfilm übernahm.
Nach dem Kriegsende führte er die wissenschaftliche Arbeit in dem Institut für Film und Bild als Leiter der Abteilung Hochschule und Forschung weiter. 1956 wurde er zum Direktor des nunmehr selbständigen Instituts für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen ernannt, das die zentrale Institution der Bundesländer für den Wissenschaftlichen Film, den Hochschulunterrichtsfilm und den Forschungs- und Dokumentarfilm ist. Die weltweite Bedeutung dieses Instituts ist der zielstrebigen und schöpferischen Arbeit von Herrn Professor Wolf zu verdanken, in der er eine großzügige Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfuhr. [...]
Herrn Professor Wolf wurden für seine Verdienste schon mehrere Ehrungen zuteil: 1966 Ernennung zum Honorarprofessor an der TU Hannover (Fakultät 4) und an der Universität Göttingen (Medizinische Fakultät); 1968 Honorary Fellow der Royal Photographic Society of Great Britain ( Herr Professor Wolf erhält den Kulturpreis 1973 der Deutschen Gesellschaft für Photographie für seine Verdienste um den Aufbau des Instituts für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen und als Gründer und Herausgeber der ENCYCLOPAEDIA CINEMATOGRAPHICA. [...]
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Auszug aus der Laudatio auf Leopold Godowsky:
Mit dieser Auszeichnung ehrt die DGPh einen Pionier der Farbfotografie, der zusammen mit seinem 1964 verstorbenen Freund Leopold Mannes in jahrelanger Forschungsarbeit einen Farbfilm bis zur Produktionsreife entwickelte: Der Kodachrome Film - Mitte April 1935 auf dem Markt eingeführt - war der erste Dreischichtenfarbfilm in der damals fast hundertjährigen Geschichte der Fotografie.
Der Lebensweg von Godowsky und Mannes ist gekennzeichnet durch die beiden gemeinsamen Doppelbegabung für eine Laufbahn als Musiker und Wissenschaftler. Seit sie sich 1916 in einer New Yorker Schule anfreundeten, führten sie buchstäblich ein Doppelleben als Musiker und Forscher. Aber nur mit dem geradezu leidenschaftlichen Interesse an der Fotografie ist die Hartnäckigkeit zu erklären, mit der sie das im jugendlichen Alter von 16 Jahren ins Auge gefaßte Ziel bis zum erfolgreichen Ende verfolgten, einen fotografischen Farbprozeß zu finden, der besser war als die vielen unvollkommenen Verfahren ihrer Zeit. Durch Universitätsbesuch - Godowsky studierte Physik und Mathematik, Mannes Physik - wissenschaftlich geschult, bildeten sie sich in späteren Jahren als Autodidakten durch Lektüre aller fotografischen Literatur, derer sie habhaft werden konnten, ständig weiter. [...]