Auszug aus der Pressemitteilung der DGPh vom 8. September 1971:
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) - des obersten Forums in der Bundesrepublik für alle mit der Photographie zusammenhängenden kulturellen Fragen - hat unter Vorsitz seines Präsidenten, Bundesminister a.D. Dr. Gerhard Schröder, beschlossen, in diesem Jahr den Kulturpreis der DGPh an Professor Dr. Dennis Gabor (London) und Professor Josef Svoboda (Prag) zu vergeben.
Der am 2. Oktober 1958 gestiftete Kulturpreis zeichnet lebende Persönlichkeiten für bedeutende Leistungen im Bereich der Photographie aus. Die Verdienste der Preisträger können auf künstlerischem, humanitärem, caritativem, sozialem, erzieherischem, technischem oder wissenschaftlichem Gebiet liegen. Der Preis besteht aus einer von Professor Ewald Mataré entworfenen goldgefaßten Linse, einer Verleihungsurkunde und einem namhaften Geldbetrag. Der Festakt der Vergabe des Kulturpreises der Deutschen Gesellschaft für Photographie findet am 10. November 1971 im Großen Saal des Gürzenich in Köln statt.
Mit der diesjährigen Vergabe des Preises ehrt die Deutsche Gesellschaft für Photographie zwei Persönlichkeiten, die beide die Photographie in den Hauptteil ihres Lebenswerkes einbezogen haben und mit ihrem hervorragenden Wirken zum Fortschritt der Wissenschaft beziehungsweise zur Bereicherung des kulturellen Lebens beitrugen.
An Professor Dr. Dennis Gabor wird der Kulturpreis 1971 in Anerkennung seiner überragenden Leistungen auf dem Gebiet der optischen Übertragungs- Theorie verliehen. Seine Arbeiten gipfelten in der Erfindung der Holographie und erschlossen damit ein gänzlich neues Feld der Informationsübermittlung, der Grundaufgabe der Photographie.
Professor Josef Svoboda wird für seine richtungsweisende Integration der photographischen Projektion in Ausstellungspräsentationen und Bühneninszenierungen mit dem Kulturpreis 1971 ausgezeichnet. Durch seine Medientechnik wurde eine Erweiterung der Raumverhältnisse und der Wahrnehmungsfähigkeit der Zuschauer und damit eine Optimierung des kulturellen Erlebnisses möglich.
Beide Preisträger sind auch in der Bundesrepublik und Westberlin durch ihre Arbeiten, Ausstellungen, Inszenierungen, Veröffentlichungen und Vorträge bestens bekannt. So arbeitete Professor Gabor mehrere Jahre wissenschaftlich in Berlin und gehörte zu den Rednern bei den Internationalen Kongressen für Photographie und Film in Industrie und Technik anläßlich der "Weltmessen für Photographie", "photokina, Köln" zwischen 1966 und 1970. Und Professor Svoboda wurde u.a. durch Ausstellungen und Buhneninszenierungen in Berlin, Bremen, Frankfurt, Köln, München und Wiesbaden dem deutschen Publikum vertraut. [...]